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Tourismus

Streit um Hotelprojekt in Schladming

Im Kerngebiet von Schladming sorgt derzeit ein geplantes Hotelprojekt für Unmut unter betroffenen Anrainern. Sie befürchten unter anderem, dass Hotelzimmer in Zweitwohnsitz-Wohnungen umfunktioniert werden könnten. Die Gemeinde hat sich bisher nicht geäußert.

Geplant sei ein 16 Meter hohes Gebäude, bei dem die erlaubte Bebauungsdichte deutlich überschritten würde. 18 Zimmer der gehobenen Klasse soll das geplante Hotel im Schladminger Kerngebiet einmal haben. Den Anrainern aber stößt das Vorhaben sauer auf, denn das Hotel sei viel zu groß.

„Schladming wird zum Manhatten der Alpen“

Die Baudichte wird laut Plan um 23% überschritten, sagt Anrainerin Diana-Maria Stocker. Und man befürchte auch, dass dieses Projekt ein Präzedenzfall sein werde für weitere Bauprojekte, die auf Bewilligung warten und dass die Baudichte immer weiter nach oben geschraubt werde. Dann könnte Schladming zum Manhattan der Alpen werden, so die Befürchtung mehrerer Anrainer.

Zudem haben die Anrainer noch weitere Bedenken. Sie befürchten, dass das Suiten-Hotel in letzter Konsequenz eventuell zu einem „Buy to let-Projekt“ bzw. zu einem Zweitwohnsitz-Projekt umfunktioniert wird.

Bauwerber: „An den Haaren herbeigezogen“

Stimmt alles nicht, sagen die Bauwerber zu den Vorwürfen der Anrainer. Sie sprechen von Hetze, um das Projekt zu verhindern. Die Vorwürfe seien an den Haaren herbeigezogen, so die Schladminger Unternehmerfamilie Danklmaier. Geplant sei definitiv ein Hotel, sagt Margreth Danklmaier: „Wir haben mehrfach bestätigen müssen, und haben auch bestätigt, dass ganz klar ein Hotel geplant ist. Die Finanzierung steht, ich weiß nicht, was wir noch vorlegen müssen, damit man uns glaubt.“

Baudichte wird überschritten: Bürgermeister gab OK

Dass die Baudichte bei diesem Hotelprojekt überschritten wurde, räumt Margreth Danklmaier ein. Sagt aber, dass alles vorher mit dem Bürgermeister besprochen worden sei. Man habe angefragt und eine Zusage erhalten. Hätte man von vornherein gesagt, dass das nicht klappe, dann hätte man so eingereicht wie es erlaubt sei.

Galerien im Wellnessbereich zu groß

Konkret gehe es um Galerien im Inneren des Wellnessbereichs, die die eigentliche Größe des Gebäudes nicht verändern würden, heißt es. Jetzt sei die Gemeinde am Zug, sagt Margreth Danklmaier. „Und wenn sie es ganz und gar verhindern wollen, dann sollen sie es uns sagen, weil dann müssen wir als Unternehmer uns einen Plan B überlegen.“

Der Schladminger Bürgermeister Hermann Trinker wollte diesbezüglich kein Interview geben. Er verweist schriftlich darauf, zu einem laufenden Bauverfahren keinen Kommentar abgeben zu können.