Jugendlicher blickt auf See Symbolbild Einsamkeit
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Coronavirus

Kinder brauchen positive Perspektiven

Besonders betroffen von der CoV-Krise sind Kinder und Jugendliche. Fehlende Sozialkontakte und ein Stillstand in den Jugendorganisationen schlagen sich mehr und mehr auf die Psyche. Der Steirische Landesjugendbeirat fordert rasch positivere Perspektiven.

Egal ob Jungschar, Jugendrotkreuz, Blasmusikjugend oder Pfadfinder – das Vereinsleben in ehrenamtlichen Jugendorganisationen findet seit einem Jahr praktisch nicht mehr statt. Dabei sollte es ein Ausgleich zu Schule und Alltag sein. Die physische und psychische Gesundheit vieler Jugenlicher leidet dadurch.

Online Angebote oft keine Alternative mehr

Anfangs wurde das Fehlen der Sozialkontakte noch sehr gut mit Onlineangeboten kompensiert, mittlerweile ist auch hier eine Müdigkeit zu erkennen. Und langfristig gesehen, ist die Motivation natürlich dadurch stark gesunken, sagt Amir Mayer, Vorsitzender des steirischen Landesjugendbeirats. Dieser fordert jetzt rasch positivere Perspektiven für junge Menschen.

Kinder nicht mit Erwachsenen vergleichen!

„Zum einen geht es um das Wohl der Kinder und Jugendlichen, das leider in den Maßnahmenpaketen der Regierung wenig bis gar nicht berücksichtigt wird. Man kann Kinder und Jugendliche nicht mit erwachsenen Menschen vergleichen, sowohl was das seelische aber auch das körperliche Heil betrifft. Und daher fordern wir, dass bei Entscheidungen oder Beschränkungen das Wohl von Kindern und Jugendlichen primär behandelt wird“, sagt Mayer.

Vereinsmitglieder bröckeln weg

Mittlerweile sei schon viel Bindung von jungen Menschen an ihre Vereine verloren gegangen, sagt Mayer. Das würde sich natürlich auch negativ auf die Vereine auswirken. Ohne Nachwuchs und ohne Aktivitäten sei es logisch, dass man bald das Problem haben werde, dass sich einige der Ortsgruppen auflösen bzw. schrumpfen werden. Daher fordert Mayer Kinder- und Jugendorganisationen durch eine rasche Erhöhung der Bundesjugendförderung zu stärken.

Auch für den Sommer braucht es Planung

Auch im Hinblick auf den Sommer bzw. etwaige Sommercamps müssten Vereine rasch Planungssicherheit bekommen. Man müsse immerhin Vorbereitungen treffen und Mitarbeiter finden. Und auch Eltern müssten bald wissen, ob und wie ihre Kinder die Sommerferien verbringen können, sagt Mayer.