Waldbrand bei Kainach
FF Mooskirchen
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Chronik

Land warnt vor Waldbrandgefahr

Im Hinblick auf die Osterfeuer am Karsamstag warnt das Land Steiermark heuer vor der Gefahr von Waldbränden. Die Böden und Wälder in der Steiermark seien derzeit extrem trocken.

In manchen Landesteilen habe es deutlich weniger Niederschlag gegeben als sonst üblich. So wurden etwa an der Messstation Bad Waltersdorf im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld im März nur zehn Millimeter Niederschlag gemessen. In weiten Teilen der Oststeiermark, vor allem im Bezirk Südoststeiermark, lagen die Niederschläge bei lediglich 30 Prozent des langjährigen Durchschnitts. Seit Jahresbeginn seien schon einige Hektar Forst in der Steiermark abgebrannt.

Ursache meist Unachtsamkeit

Besonders in schneefreien, sonnseitigen Lagen südlich der Mur-Mürzfurche sei die Gefahr groß. Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) mahnte zu mehr Vorsicht. 83 Prozent der Waldbrände würden durch Menschen ausgelöst. Meist passiere das durch Unachtsamkeit, wie weggeworfenen Zigaretten, fahrlässige Entsorgung von Asche oder Abbrennarbeiten. „Ich ersuche wirklich alle, sich an die Regeln zu halten und damit Waldbrände zu verhindern“, sagte der Landesrat. Waldbrände führten nicht nur zu enormen wirtschaftlichen Schäden, in den Flammen würden auch unzählige Tiere unter qualvollen Bedingungen sterben.

Im Hinblick auf die – unter Einhaltung der CoV-Maßnahmen – erlaubten Osterfeuer wird dringend ersucht, einen Abstand von mindestens 50 Metern zu Wäldern einzuhalten. Erst am Mittwoch in der Karwoche war in einem Wald bei Halbenrain ein Feuer ausgebrochen. Die Einsatzkräfte brachten die Flammen unter Kontrolle, ein Hektar Forstbestand wurde allerdings vernichtet.

Mit Schnee noch etwas weniger Gefahr

Etwas geringer ist die Waldbrandgefahr in höheren Lagen. Außerdem ist in der Obersteiermark in den nächsten Tagen auch mit weiteren Niederschlägen zu rechnen. Im Bereich der Schladminger Tauern und des Dachsteinmassivs lagen die Niederschläge im März im langjährigen Schnitt.

Verordnung verbietet Hantieren mit Feuer im Wald

In allen steirischen Bezirken und der Landeshauptstadt Graz wurde von den Bezirksverwaltungsbehörden die sogenannte „Waldbrandverordnung“ erlassen. Sie verbietet für jedermann, also auch für befugte Personen laut Forstgesetz, das Hantieren mit offenem Feuer und das Rauchen im Wald sowie im Gefährdungsbereich des Waldes. Die Strafen für die Missachtung reichen von einer Geldstrafe in der Höhe von bis zu 7.270 Euro, bis hin zu vier Wochen Freiheitsstrafe.

Waldbrandgefahr zweimal pro Jahr hoch

In der Steiermark gibt es zwei charakteristische Waldbrand-Saisonen, jene im Frühjahr zwischen Schneeschmelze und dem Austreiben der Vegetation sowie jene im Hochsommer, die durch Dürreperioden begünstigt wird. Während Waldbrände im Sommer oftmals auch durch Blitze ausgelöst werden, sind jene im Frühjahr fast ausschließlich auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen und somit vermeidbar. 2020 kam es in der Steiermark zu 48 Waldbränden, die fünf Hektar Wald vernichteten. Allein die Brandfläche der beiden jüngsten Brände in Bruck an der Mur und Halbenrain beträgt bereits sieben Hektar.