Umwelt

Trend zum „Refill“ verringert Müllmengen

Zu Feiertagen, wie zuletzt rund um Ostern, fällt regelmäßig viel Müll an. Dabei lässt sich schon beim Einkaufen Verpackung einsparen – etwa mittels „Refill“: Ein Service, das immer häufiger angeboten und angenommen wird.

Das Einwegsackerl ist mittlerweile out, stattdessen sind Korb oder Stoffsackerl gefragt und in immer mehr Geschäften kann man sich Lebensmittel mittlerweile in genau jener Menge abfüllen, die man braucht.

Bohnen, Müsli und Tee zum Abfüllen

Im Greißler-Geschäft der Familie von Tanja Pinter war das früher gang und gäbe, erinnert sich Pinter, die seit sechs Jahren selbst einen Aryuveda- und Naturladen in Graz betreibt: „Mein Uropa hatte das schon so – wir haben selber ein Geschäft zu Hause gehabt und meine Urgroßmutter hat im Garten angebaut, hat selber verkauft – also ich bin damit aufgewachsen.“

Und so ist das „Refill“-Angebot auch in ihrem eigenen Laden groß geschrieben: Hier gibt es Bohnen, Erbsen, Müsli, aber auch Tees und Gewürze zum Abfüllen. Zunächst war es die Erinnerung an früher, die Pinter auf diese Idee gebracht hatte, mittlerweile bietet die Ladenbesitzerin das „Refill“-Service aus Überzeugung an: „Durch meine Reisen in Indien und so habe ich die Müllverschmutzung gesehen. Ich kann mich erinnern, in Ägypten, in der Wüste habe ich mir gedacht: Was glitzert, was schimmert da? Und das war Plastik – das war für mich furchtbar.“

Refill
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Refill-Station für Pflegeprodukte

Auch kleine Bio-Geschäfte wie etwa „Das Gramm“ in Graz bieten schon seit längerem Lebensmittel zum selber Abfüllen an. Mittlerweile ziehen sogar größere Lebensmittel- und Drogerie-Ketten nach – etwa die Firma Bodyshop, die ein spezielles Projekt gestartet hat, um Plastiksammler in Indien zu unterstützen.

Das dort gesammelte Plastik wird wieder aufbereitet und zu neuen Flaschen gemacht. Außerdem gibt es in Graz neuerdings eine Refill-Station für Pflegeprodukte, erklärt Angelika Striedinger: „Man kann einmal bei uns eine Aluflasche kaufen und dann immer wieder sein Duschgel, sein Haarshampoo holen und damit ganz viel Plastik einsparen.“

Abfüllen schont auch die Geldbörse

Abfüllen hilft hier nicht nur, um weniger Müll zu produzieren, sondern es schont auch das Geldtascherln, sagt Striedinger: „Man hat eine Preisersparnis. Normalerweise kommt man und kauft das Duschgel für acht Euro – 250 Milliliter. Wenn ich nachfüllen komme, bekomme ich die 300 Milliliter für denselben Preis.“

Body Shop Refill
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Bis zu 30 „Refill“-Produkte bei Spar

Auch bei der Lebensmittelkette Spar gibt es in ausgewählten Filialen mittlerweile einiges zum Abfüllen, sagt Christoph Holzer, Geschäftsführer bei Spar Steiermark: „Als Testbetrieb bei Interspar-Standorten, aber auch bei Filialstandorten, wo bis zu 30 Produkte die Kunden in Selbstbedienung sich abfüllen können und dort mit einem mitgebrachten Gefäß oder Papiersackerl Müll vermeiden können und zusätzlich auch noch sich genau die Menge kaufen können, die sie wirklich benötigen.“

In allen Spar-Filialen ist es mittlerweile außerdem möglich, sich Waren aus der Feinkostabteilung in ein selbst mitgebrachtes Gefäß packen zu lassen; in der Obst- und Gemüseabteilung werden seit längerem schon Papiersackerl angeboten.