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Kultur

Dvoraks Klangwelten als Gratis-Konzert

Der Musikverein für Steiermark streamt am Mittwoch kostenlos eine Aufnahme mit den Grazer Philharmonikern, die ihr 70-Jahr-Jubiläum feiern und zwei besondere Werke von Antonin Dvorak spielen.

Das Konzert im Stream:

Das Konzert startet am Mittwoch um 19.30 Uhr und kann über die Homepage des Musikvereins für Steiermark verfolgt werden.

Der Computerbildschirm bleibt vorerst der einzige Konzertsaal in Zeiten der Coronavirus-Pandemie, der geöffnet sein darf und so gibt es auch die Aufzeichnungen des Musikvereins im Grazer Stefaniensaal mit Musik von Antonin Dvorak ausschließlich online zu sehen.

Märchen mit symphonischer Kraft

Umgesetzt wurde unter anderem die symphonische Dichtung „Die Mittagshexe“, ein böhmisches Märchen, das Komponist Dvorak mit großer symphonischer Kraft vertonte, sagt der Chefdirigent der Grazer Philharmoniker Roland Kluttig: „Diese Märchen sind absolut keine Kindermärchen. Wir würden heute sagen: Märchen der Kategorie ‚Horror‘.“ Und so wird die düstere Sage vom Orchester mit drohenden Tönen scharf konturiert umgesetzt.

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Von melancholischer Heiterkeit durchzogen ist dagegen die Achte Symphonie, bei der trotz heller Sommermomente nie ein langes Verweilen in der böhmischen Idylle ermöglicht wird. Vollendet wurde Dvoraks 8. Symphonie im Jahr 1889: "Bei Nummer 8 – ist mein persönliches Gefühl – ist Dvorak am meisten bei sich selbst; also für mich ist die Nummer 8 die authentischste Dvorak-Sinfonie.

Premiere als Gratis-Konzert

Das Publikum darf sich jedenfalls freuen, kostenlos dabei zu sein – wenn auch zeitversetzt. Das Konzert startet am Mittwoch um 19.30 Uhr und dauert in etwa eine Stunde, der „Eintritt“ ist kostenlos.

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Konzerte auch in Zeiten der Krise zu produzieren, ist für den Musikverein eine Selbstverständlichkeit, auch wenn es wirtschaftlich bedrohlich sei, wie Michael Nemeth vom Musikverein für Steiermark betont: „Die Hilfszahlungen sind das Um und Auf, um für die nächsten ein bis zwei Saisons gerüstet zu sein. Wir werden heuer noch mit einem blauen Auge davon kommen.“

Weiter Warten auf Live-Erlebnis

Dass die Produktionen, die oft ganz spontan entstehen, nur als Video- oder Tonaufnahmen gezeigt werden können, sei aber auch für die Musiker eine harte Probe, sagt Kuttnig: „Unsere Arbeit machen wir genauso motiviert, genauso hochkonzentriert, aber es fehlt dieses Gegenüber.“ Und es bleibt vorerst weiter fraglich, wann es dieses Gegenüber in Form eines Live-Publikums wieder geben wird.