Bienen gehören zu den ersten Boten des Frühlings. Ihre Existenz ist aber massiv bedroht. Das Projekt „BioBienenApfel“ der steirischen Agrarfirma Frutura hat deshalb am Mittwoch zu einer „Gesellschafts-Initiative zur Schaffung von Lebensraum“ für die nützlichen Insekten aufgerufen – gemeinsam mit namhaften Sportlern wie Tennisprofi Dominic Thiem, Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel sowie Prominenten aus den Bereichen Politik und Wirtschaft.
Lebensraum für Bienen schaffen
„Ohne Bienen keine Blüten, keine Nutzpflanzen und kein Leben“, sagte Projekt-Initiator Manfred Hohensinner. Er will durch eine Verteilaktion von kostenlosem Saatgut öffentliche und soziale Einrichtungen, vor allem aber private Haushalte dazu animieren, Wildblumen-Wiesen anzulegen: "Das Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren neuen Lebensraum für bis zu eine Milliarde Bienen zu schaffen.
Wie die Saatgut-Pflanzung funktioniert, wurde am Dach des Wiener Museumsquartiers demonstriert: Tennisspieler Dominic Thiem betätigte sich als Hobbygärtner. „Bienen liegen mir schon immer am Herzen und das ist ein Projekt, das tolle Ausmaße annehmen kann“, zeigte er sich bezüglich Teilnehmerzahlen optimistisch.
Auch Fußball-Nationalteamtrainer Franco Foda legte eine kleine Wildblumenwiese an: „Während der Pandemie habe ich im eigenen Garten Erfahrung gesammelt“, sagte er stolz.
Sebastian Vettel als Biobauer
Noch intensiver hat sich Formel-1-Rennfahrer Sebastian Vettel mit Natur und Agrikultur beschäftigt. Während des ersten Lockdowns hatte er ein Praktikum auf einem Biobauernhof absolviert – vor allem, um für sich die optimale Ernährungsart zu finden. Von Bienen sei er aber schon seit langem fasziniert, sagte er: „So ein Löffel Honig ist ruckzuck weg, ist aber mühsam herzustellen“. Er zeigte sich von der Initiative zur Schaffung von Bienen-Lebensraum begeistert: „Jeder kann zum Gelingen etwas beitragen“.
Steirische Gemeinden als Projektpartner
Mahnende Worte kamen vonseiten der Politik: bezüglich Artenschutz und Erhaltung der natürlichen Lebensräume der Bienen müsse man endlich „ins Tun kommen“, sagte etwa der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Er sei stolz, „dass sieben steirische Gemeinden am Projekt teilnehmen“.
EU-Parlamentarier Othmar Karas meinte, es gebe keinen „Impfstoff gegen das Bienensterben und den Klimawandel“: „Der Impfstoff können nur wir Bürger sein, indem wir Handeln und bewusst machen.“
Mitmachen erwünscht
Jeder, der einen Garten, einen Hof oder einfach ein Blumenkisterl hat, kann mitmachen, heißt es von den Verantwortlichen. Bestellt werden kann online, die Post liefere dann die drei Gramm leichten Päckchen, die für jeweils drei Quadratmeter Begrünung reichen, samt Pflanzungsanleitung, direkt nach Hause.