Rachenabstrich für Coronavirus-Schnelltest wird im Krankenhaus Oberwart abgenommen
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Land macht keine Rachenabstriche mehr

CoV-Schnelltests gehören mittlerweile zum Alltag. Konnte man sich bis vor kurzem noch aussuchen, ob der Test durch Nase oder Mund erfolgen soll, hat sich das jetzt geändert: In den Teststraßen des Landes wird grundsätzlich nur noch durch die Nase getestet.

Bei den Testkists für die Schnelltests handle es sich um Medizinprodukte, die nur so verwendet werden dürfen, wie es in der Zulassung beschrieben ist, sagt Harald Eitner, Leiter der Katastrophenschutzabteilung und verantwortlich für die Teststraßen des Landes.

Für Rachenabstrich nicht zugelassen

„Die Produkte, die derzeit in Österreich in Verwendung sind – zumindest an den öffentlichen Teststraßen – haben den Rachenabstrich nicht mehr in den Zulassungen, sodass eine zulassungswidrige Verwendung jedenfalls Haftungsfolgen nach sich ziehen würde. Daher ist der reine Rachenabstrich an den öffentlichen Teststraßen eigentlich nicht mehr zugelassen.“ Bei falschen Ergebnissen wäre es daher theoretisch denkbar, den Betreiber der Teststation haftbar zu machen, so Eitner.

Alternative möglich

Wer den Nasenrachenabstrich aus gesundheitlichen Gründen nicht machen kann oder will, weil er etwa Bluter ist oder eine verkrümmte Nasenscheidewand hat, habe aber eine Alternative, sagt Harald Eitner: Es gebe die Möglichkeit, „diese Produkte auch in Form des Nasenvorderwandabstriches zu verwenden, das kennt jeder, der schon einmal einen Selbsttest gemacht hat – da wird das Wattestäbchen nur an der Nasenschleimhaut im vorderen Bereich der Nase gerieben. Das Ergebnis ist genauso sicher oder annähernd so sicher wie beim klassischen Nasenrachenabstrich“. Diese alternative Verwendungsmöglichkeit finde sich in den Beschreibungen so gut wie aller Produkte, die derzeit in Österreich verwendet werden, sagt Eitner.

Die wöchentlichen Testzahlen würden nach wie vor steigen, in der Osterwoche habe man einen Rekord verzeichnet. In sechs Teststationen des Landes – konkret in Graz, Radkersburg, Spielfeld, Leibnitz, Gleisdorf und Hartberg – kann man ab Montag auch Selbsttests unter Aufsicht durchführen – mehr dazu in Selbsttests „unter Aufsicht“ vor Einführung.

Kein „Nasenbohrertest“ in der Apotheke

In den Apotheken werde ebenfalls zu 95 Prozent der Nasenrachenabstrich durchgeführt, sagt der steirische Apothekerkammerpräsident Gerhard Kobinger. Sollte das aus medizinischen Gründen nicht möglich sein, werde der Rachenabstrich gemacht, nicht jedoch der „Nasenbohrertest“ – das sehe die Vereinbarung der Apotheken mit dem Ministerium nicht vor.