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Coronavirus

Experte fordert Bewegungskonzepte für Kinder

Das Sport- und Bewegungsverhalten hat sich durch die CoV-Pandemie bei vielen eher zum Negativen hin verändert – für Kinder kann das aber fatal sein. Für sie sank das Angebot dramatisch, und das müsse sich jetzt ändern, fordert ein Sportexperte.

Kinder haben von sich aus einen starken Bewegungsdrang – doch diesen konnten sie im letzten Jahr oft nicht so ausleben, wie es nötig gewesen wäre: Die Schulen waren immer wieder im Distanzunterricht, Vereine und Sportstätten geschlossen.

Bewegung für gesunde Entwicklung notwendig

Für eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung sei Bewegung im Kindesalter aber unbedingt nötig, sagt Sebastian Ruin, Sportwissenschaftler der Universität Graz. Man müsse Konzepte finden, die Bewegung in der Pandemie ermöglichen: „Ich würde doch dafür plädieren, dass wir von der Idee des Augen zu und durch herunterkommen, sondern dass wir wirklich lernen, mit dieser Situation zu leben und sinnvolle und auch längerfristige Konzepte für den Umgang mit der Pandemie auch mit Blick auch Bewegung und Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche entwickeln. Ich glaube, da sind wir alle gefragt.“

Tägliche Bewegungseinheiten

Ein altbekanntes Thema, das künftig auch eine Rolle spielen könnte, ist die „tägliche Turnstunde“, die sich in der Schule offenbar in Richtung „tägliche Bewegungseinheiten“ entwickelt: „Es ist ja auch nicht zwingend notwendig, das über die Stundentafel zu regeln, eine Bewegungseinheit muss nicht zwingend eine Stunde oder eine Unterrichtseinheit im Fach Bewegung und Sport sein, sondern es sind auch durchwegs andere Facetten denkbar, sodass man versucht, Bewegung als Phänomen – auch verstanden als Bildungsphänomen – stärker in den Schulalltag zu implementieren – beispielsweise auch bewegte Pausen, bewegte Mobilität oder auch im Nachmittagsbereich Bewegungsangebote zu machen“, sagt Ruin.

Derartige Konzepte werden auch an der Universität Graz entwickelt – sie umzusetzen sei wichtig, so Ruin weiter, denn Sport und Bewegung seien nicht nur für den Körper, sondern auch für die soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen wichtig.