Eigentlich bietet die katholische Kirche monatliche Trauergruppen in der Grazer Stadtpfarrkirche an – wegen der Pandemie war das in den vergangenen Monaten aber nicht möglich.
Begleitung von ausgebildeten Trauerbegleitern
Daher weiche man mit den Trauerspaziergängen nun in die Natur aus, sagt Diakon und Organisator Bernhard Pletz: „Die Trauerspaziergänge in Graz sind ein offenes Angebot für Menschen, die einen geliebten Angehörigen oder Freund verloren haben, die auf der Suche sind, das zu verarbeiten, das in den Alltag herüber zu nehmen, diese Erfahrungen der Trauer und vor allem sich mit anderen Menschen auszutauschen, die ähnliches erlebt haben.“ Die Teilnehmer werden dabei von ausgebildete Trauerbegleitern unterstützt.
„Es hat sich sehr viel Trauer angestaut“
Der notwendige Trauerprozess sei durch Corona extrem erschwert worden, sagt Pletz. Abschiednehmen sei nicht so möglich wie vorher, die Teilnehmerzahl bei Begräbnissen stark reduziert, „und auch der Austausch untereinander, die Trauer mit Freunden, in der Familie zu besprechen, miteinander zu weinen, oder vielleicht auch zu lachen über das Schöne, alles wurde reduziert, und meine Vermutung ist, dass sich da sehr viel an Trauer angestaut hat bei den Menschen in unserem Land“. Trauer, die nicht artikuliert werden kann, belaste aber und könne sogar zu psychischen Problemen führen.
Ausweitung auf die ganze Steiermark angedacht
Der erste Trauerspaziergang findet am 19. April im Friedwald in Kumberg statt, der zweite Ende Mai im Eggenberger Schlosspark in Graz; die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es sei daran gedacht, Trauerspaziergänge in weiterer Folge auch in anderen Teilen der Steiermark anzubieten.