gefroren Knospe
Wolfgang Mazelle
Wolfgang Mazelle
Landwirtschaft

Frost: Bauern kamen mit blauem Auge davon

Die vergangenen Frostnächte haben die Obstbauern zittern lassen, weil viele Bäume schon in Vollblüte stehen. Einige Marillenbauern seien schwer betroffen, generell sei man aber mit einem blauen Auge davongekommen, heißt es bei der Landwirtschaftskammer.

Die extrem niedrigen Temperaturen der letzten Woche hätten zu Schäden bei den Blüten geführt, das endgültige Ausmaß lasse sich derzeit aber noch nicht einschätzen, sagt Herbert Muster, Referatsleiter Obstbau in der Landwirtschaftskammer Steiermark.

Nächsten Wochen sind entscheidend

Insgesamt gibt es in der Steiermark rund 8.000 Hektar Obstanbaufläche: „Gerade bei Apfel und Birne gibt es sehr viele Blühreserven, und nachdem wir noch nicht in der Vollblüte sind, sieht es momentan so aus, dass wir noch genug Reserven haben – das heißt, zur Zeit gehen wir von einem blauen Auge aus“, so Muster. Entscheidend seien hier die nächsten drei Wochen – noch sei die Frostgefahr nicht ganz überstanden.

Marillen teilweise erfroren

Nicht so gut schaut es bei den Marillen aus – in der Südoststeiermark gibt es da 150 Hektar Anbaufläche. Einige Betriebe seien stark betroffen, sagt Herbert Muster: „Durch die sehr frühe Blüte ist es dort so, da gab es bereits kleine Früchte, und die dürften größtenteils tatsächlich erfroren sein. Das heißt, bei der Marille gehen wir schon von einer Schädigung aus, ob das jetzt 50, 70 oder 90 Prozent ausmacht, können wir noch nicht beurteilen.“ Bei Kirschen und Pfirsichen gehe man davon aus, dass einige Sorten stärker geschädigt, andere weniger getroffen wurden, sagt Muster.

Schadensbilanz bis Ende der Woche

Jedenfalls habe der sogenannte Windfrost kalte Luft in alle Lagen gebracht, und die Möglichkeiten, den Frost abzuwehren, seien begrenzt: Plantagen zu heizen, sei extrem teuer, und für die Frostberegnung stehe nicht überall genug Wasser zur Verfügung. Wie hoch der Schaden für einzelne Bauern genau ist, soll Ende dieser Woche klar sein – ab Dienstag sind die Sachverständigen der Hagelversicherung unterwegs, um die Schäden zu begutachten.