Chronik

Schüsse auf Frau: Verdächtige ausgeforscht

Die Polizei hat zwei mysteriöse Fälle im Bezirk Graz-Umgebung aufgeklärt: Anfang April wurden Schüsse auf mehrere Bushaltestellen und ein paar Tage später auf eine Spaziergängerin abgegeben – jetzt wurden zwei Verdächtige ausgeforscht.

In der Nacht auf 1. April schossen zunächst unbekannte Täter von Leibnitz bis Graz auf die Verglasungen mehrere Bushaltestellen; aufgrund der Einschusslöcher ging die Polizei von einer CO2-Pistole aus – mehr dazu in Bushaltestellen zerstört (1.4.2021). Am 4. April kam es dann in Feldkirchen bei Graz zum nächsten Vorfall: Hier feuerten unbekannte Täter aus einem hellen Pkw Schüsse auf eine 62 Jahre alte Spaziergängerin ab – mehr dazu in Mysteriös: Frau von Geschoß getroffen (4.4.2021).

Zeugin brachte entscheidenden Hinweis

Die Erhebungen übernahmen Ermittler des Landeskriminalamtes Steiermark und des Kriminalreferates der Grazer Polizei. Den entscheidenden Hinweis zum Auto, aus dem die Schüsse auf die Frau abgegeben wurden, gab schließlich eine Zeugin – wenig später wurde dann ein 18 Jahre alter Bosnier aus Graz als Verdächtiger ausgeforscht. Es folgten weitere Ermittlungen und eine Observation des Verdächtigen durch Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität – diese erhärteten den Tatverdacht.

Tatverdächtige wollten Frau „erschrecken“

Am vergangenen Samstag stellten Beamte den 18-Jährigen mit Unterstützung von Spezialkräften der Polizei. Bei der Durchsuchung seines Autos fanden die Polizisten eine CO2-Waffe – laut Landespolizeidirektion handelt es sich um ein Glock-Imitat –, weiters wurden Munition und CO2-Patronen sichergestellt. Der 18-Jährige zeigte sich geständig, gemeinsam mit einem Freund auf die Frau geschossen zu haben: Sie wollten die Frau erschrecken, gab er bei den Einvernahmen an. Die Beschädigungen der Bushaltestellen bestreiten beide laut Polizei – hinsichtlich eines möglichen Tatzusammenhangs laufen noch weitere Ermittlungen und Auswertungen von etwaigen Spuren an den rund 40 Tatorten.

Waffe illegal erworben

Auch den 17 Jahre alten Komplizen konnte die Polizei ausforschen: Bei ihm stellten die Beamten eine baugleiche CO2-Waffe sicher, die von einer echten Faustfeuerwaffe kaum zu unterscheiden sei, so die Polizei am Montag in einer Aussendung. Der 17-Jährige hatte diese Waffe allein schon aufgrund seines Alters unrechtmäßig besessen; die Polizei geht davon aus, dass er die Waffe in einem Waffengeschäft illegal erworben hatte; diesbezüglich werde weiter ermittelt.

Gegen die beiden Tatverdächtigen wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen und eine Anzeige auf freiem Fuß gestellt. Laut Polizei liegen gegen die beiden keine einschlägigen Vormerkungen auf.