Ein Asthmatiker hält einen Asthmaspray in der Hand
APA/dpa/Philipp von Ditfurth
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Chronik

Ansturm auf Apotheken wegen CoV-Spray?

Bestimmte Asthma-Sprays sollen schwere CoV-Verläufe verhindern können – zu diesem Schluss kommt eine britische Studie. Die steirische Apothekerkammer will nun vermeiden, dass es aufgrund dieser Studie zu einem Ansturm auf derartige Sprays kommt.

Bestimmte cortisonhaltige Asthmasprays sollen schwere COV-Verläufe zu mehr als 90 Prozent verhindern; das will die Oxford Universität in einer Studie herausgefunden haben – mehr dazu in Asthma-Spray hilft gegen schwere Verläufe (science.ORF.at) und in Hoffnungsschimmer bei Medikamenten (ORF.at). Halten die Studienergebnisse bei weiteren Versuchsreihen, könnte das ein „Gamechanger“ in der Pandemie sein, so etwa der deutsche Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

Sprays könnten für jene fehlen, die sie wirklich brauchen

Es klingt jedenfalls vielversprechend: Ein entzündungshemmender Asthmaspray, früh nach der CoV-Erkrankung eingesetzt, könnte als Schutz gegen schwere Verläufe eine Rolle spielen. In den Internetforen zu den entsprechenden Artikeln und auf sozialen Medien wird auch schon heftig diskutiert: Während manche ankündigen, sich einen Spray besorgen zu wollen, fürchten andere eine Ansturm auf die Mittel und damit einen Engpass für jene, die diese Mittel dringend brauchen – wie eben Asthmatiker, COPD-Patienten und andere chronisch Kranke.

Der steirische Apothekerkammerpräsident Gerhard Kobinger sagt: „Es wäre natürlich fatal, wenn jetzt jeder glaubt, er braucht diesen Spray in der Hausapotheke. Dann stürmen alle die Apotheken, und am Ende des Tages haben wir für die Asthmatiker, die es wirklich brauchen, oder für die akut erkrankten CoV-Fälle, die es wirklich brauchen, nichts mehr.“

Kein „sinnloses Hamstern“

Es gab auch vereinzelte Anfragen bei den Apotheken dazu, das Mittel könne man aber gar nicht so einfach kaufen, betonte Kobinger: „Diese Produkte sind allesamt rezeptpflichtig, und da muss ein Arzt wirklich die Notwendigkeit in Form des Rezept bestätigen.“

Kobinger empfiehlt, sich an die Einschätzung der Ärzte zu halten: „Wenn man wirklich eine Infektion bekommt und dann auch entsprechende Symptome entwickelt, ist es fein, dass wir jetzt wissen, wann idealerweise diese Mittel gegeben werden sollen. Aber sich so etwas auf Verdacht nach Hause zu legen, das halte ich für verfehlt – aber da werden die Ärzte, so glaube ich, ein sinnloses Hamstern unterbinden.“ Im Moment sind auch genügend Einheiten dieser Sprays auf Lager hieß es.