Vom Zoll aus dem Verkehr gezogene Pakete
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Wirtschaft

CoV-Pandemie beschert OTTO-Gruppe Rekordumsatz

Die CoV-Pandemie hat den stationären Handel stark getroffen, während der Onlinehandel massiv zugelegt hat: Der größte Onlinehändler mit Sitz in Österreich, die Grazer UNITO-Gruppe, meldete am Dienstag einen Rekordumsatz.

423 Mio. Euro bedeuten ein Plus von 20 Prozent für die UNITO-Gruppe: Sie setzt sich zusammen aus OTTO und Universal Versand und wurde bekannt und groß durch den klassischen Katalogversand. Mittlerweile ist das Unternehmen aber der größte Onlinehändler mit Sitz in Österreich und macht damit auch den größten Teil seines Geschäfts: Von den etwa 600 Mitarbeitern arbeiten nur noch vier im Versandkatalogbereich.

Wohnbereich legte um 66 Prozent zu

Am auffälligsten ist die Umsatzsteigerung im Wohnbereich – also bei Möbeln und Co: Dieser Bereich legte um 66 Prozent zu. „Corona hat dazu geführt, dass diese Stay-at-Home-Sortimente gekauft wurden wie nie zuvor. Die Leute wollten ihr zu Hause erneuern, sie wollten sich zu Hause wohl fühlen, und sie haben irgendwann ihre bestehenden Möbel, Bettwäsche, Heimtextilien nicht mehr ertragen, weil sie so viel zu Hause waren, und sie haben sich neue gekauft. Mit einem Marktanteil von über 15 Prozent sind wir Österreichs größter Online-Möbelhändler“, sagt UNITO-Geschäftsführer Harald Gutschi.

„Ein Online-Erdbeben“

Er geht davon aus, dass diese Veränderung – weniger stationärer Handel, dafür umso mehr online – dauerhaft ist, sich also auch nach der Pandemie nicht zurückentwickeln wird: „Es ist ein Online-Erdbeben, was da passiert ist, und es wird sich auch in der Zukunft nicht mehr verändern. Es wird massive Auswirkungen auf den stationären Handel, auf die große Fläche haben, weil das Thema online ein geübtes Kaufverhalten geworden ist.“

Jahr hätte noch erfolgreicher ausfallen können

Es hätte sogar ein noch erfolgreicheres Jahr für die Gruppe werden können: Man verzeichnete online um 43 Prozent mehr Zugriffe, konnte aber einfach nicht mehr Ware liefern. Auch deshalb werden heuer zumindest 40 Mitarbeiter zu den bestehenden 600 dazukommen.