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Wirtschaft

Ärger über Paketzustellung bei Online-Handel

Der Online-Handel ist ein großer Gewinner in der CoV-Krise. Doch der Boom bei Internetkäufen sorgt für Ärger bei vielen Kunden und für Probleme bei den Zustelldiensten.

Durch die CoV-Pandemie tätigen immer mehr Menschen ihre Einkäufe über das Internet: Der Onlinehandel verzeichnet Umsatzzuwächse von mehr als 20 Prozent – mehr dazu in CoV-Pandemie beschert OTTO-Gruppe Rekordumsatz. Allein um mehr als 60 Prozent Möbel werden in der CoV-Pandemie über das Internet bestellt, doch oft folgt beim Kunden auf die Vorfreude die Ernüchterung, wie ein Beispiel aus Dobl im Bezirk Graz-Umgebung zeigt.

4.000 Euro-Paket auf der Straße abgestellt

Ein Zusteller fand den Kunden nicht schnell genug und stellte das Paket einfach auf die Straße – doch dabei ging es nicht um Schuhe oder Pflanzen für den Garten, sondern ein Paket im Wert von 4.000 Euro. Nur weil ein E-Mail mit einer Zustellbestätigung kommt, konnte es Gerald Walter noch rechtzeitig von der Straße holen – nach mehr als einer halben Stunde: „Wir waren völlig ratlos, weil sich bei uns niemand gemeldet hat. Als wir nachschauten, sahen wir dann auf einmal, dass die Kartons vorne bei der Klingel gestanden sind. Natürlich haben wir uns bei der Zustellfirma beschwert, und dort gibt es wieder das Übliche: Sie sagen, sie werden mit dem Fahrer reden, das ist nicht Firmenusus, dass das so gehandhabt wird.“

Zahlreiche Beschwerden beim Konsumentenschutz

Dass dies kein Einzelfall ist, bestätigt die Arbeiterkammer Steiermark – mehrmals wöchentlich melden sich Betroffene bei der Kosumentenschutzstelle, sagt deren Leiterin Bettina Schrittwieser: „Bei uns melden sich laufend Konsumentinnen und Konsumenten, die uns berichten, dass sie bestellte Waren nicht zugestellt bekommen, das Waren ohne Vorinformation vor der Haustür abgestellt werden oder auch an andere Personen, an die eigentlich nicht zugestellt werden dürfte, abgegeben werden“.

Druck auf Zusteller hat sich erhöht

Seit der CoV-Pandemie habe sich das Problem verschärft, sagt Schrittwieser: „Das liegt wahrscheinlich daran, dass jetzt viel mehr Bestellungen über das Internet erfolgen, auch die Zusteller daher einem größeren Druck ausgesetzt sind und die Zustellungen daher nicht mehr so ordnungsgemäß durchgeführt werden, wie man sich das erwarten würde“, so die Konsumentenschützerin.

Entsteht dann wirklich ein Schaden, wird es oft problematisch: Als Kunde hat man keinen Vertrag mit der Zustellfirma – da kann man sich laut Arbeiterkammer dann nur beschweren. Für den Versand ist die Firma verantwortlich, bei der man online gekauft hat, und mit der muss man sich dann auch einigen.