Klaus Vander
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Coronavirus

Virologe sieht Hoffnungsschimmer

Der Grazer Virologe Klaus Vander sieht eine positive Entwicklung im Verlauf der Coronavirus-Pandemie: Steiermarkweit stabile Zahlen seit Wochen und eine stetig steigende Impfrate würden sich erkennbar auswirken.

350 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gab es am Mittwoch in der Steiermark. Die Zahl der Menschen, die wegen einer Corona-Infektion im Spital behandelt werden müssen, ist seit Wochen stabil, heißt es vom Land Steiermark, und die Steiermark habe mit 163,7 hinter dem Burgenland österreichweit die niedrigste Sieben-Tages-Inzidenz.

Trendwende beibehalten

All diese Zahlen lassen den steirischen Virologen Klaus Vander vorsichtig optimistisch in die Zukunft schauen – allerdings könne sich die Lage auch rasch wieder ändern: „Letzten Endes muss man diese Zahlen aus einem sehr positiven Blickwinkel betrachten, zeigen sie doch, dass eine positive Entwicklung durchaus möglich ist. Und wenn wir wissen, dass die Steiermark nicht immer am unteren, positiven Ende angesiedelt war, sieht man auch, dass manchmal relativ schnell Trendwenden stattfinden können. Diesen Trend gilt es weiter fortzusetzen.“

Stabiles Bild über Wochen

Klaus Vander, der auch im Corona-Krisenstab der Landesregierung sitzt, meint, dass wenn die aktuellen Zahlen vielleicht noch nicht das berühmte „Licht am Ende des Tunnels“ versprechen, so sei doch schon ein schwacher Schein zu sehen: „In den letzten Wochen sehen wir zwei diametrale Entwicklungen. Auf der einen Seite stehen die Infektionsverlauf dämpfenden Faktoren, wie eben die zunehmende Anzahl an Menschen, die eine Infektion durchgemacht hat und somit Teilimmunität besitzt. Und auf der anderen Seite kommt noch hinzu die zunehmende Anzahl jener Menschen, die geimpft sind und damit eine Immunität besitzen."

Dem gegenüber stehe die höhere Infektiösität der britischen Mutation, und man sehe die dämpfenden Faktoren in Kombination mit den Maßnahmen, die ein stabiles Bild über Wochen ermöglichen würden, erklärt der Virologe.

„Weitreichende Öffnungsschritte nicht ratsam“

Für drastische Öffnungsschritte sei es aber dennoch zu früh, so der Experte: „Da muss man natürlich differenzieren. Auf der einen Seite muss man natürlich sagen, wenn wir über Schulen und Co. reden, dass das Öffnen der Schulen und die Wiederinbetriebnahme eine wesentliche Erleichterung darstellen würde. Auf der anderen Seite, wenn man zum Beispiel sagen würde, die Wiederinbetriebnahme der Nachtgastronomie oder eben auch Massenveranstaltungen, glaube ich, dass man durchaus noch einen längeren Atem haben sollte, um eben in Kombination mit der Durchimpfungsrate einen weiteren, dämpfenden Effekt zu erzielen.“