Bürgermeister Siegfried Nagl
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Sonntagsgespräch

Nagl: „Braucht Neustart im politischen Stil“

Im Sonntagsgespräch mit „Steiermark heute“-Moderator Thomas Weber geht der Grazer ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl mit der Bundesregierung und der Opposition hart ins Gericht: Es brauche in Wien dringend einen Neustart im politischen Stil.

„Ich denke mir, auch der Rücktritt von Bundesminister Anschober hat gezeigt, dass es heute eine unglaublich schwierige Aufgabe ist, Minister zu sein, ein politisches Amt auszufüllen. Ich glaube, wir bräuchten wieder einen Neustart im politischen Stil in Österreich und darüber hinaus – vielleicht sollten einmal alle Fraktionen darüber nachdenken: Vielleicht sollten einmal alle in eine Klausur gehen und darüber nachdenken, wie dieser Stil aussehen soll. Sonst ist es langsam aber sicher demokratiegefährdend“, so Nagl im Gespräch mit Thomas Weber.

„Ganz ganz schwerer Schaden“

Man habe eine Aufgabe in der Regierung auch Ideen zu bringen, Vorschläge zu machen. Politik dürfe die Gesellschaft nicht spalten – „und das erleben wir noch dazu in einer unheimlich lange andauernden Krise und ich halte das für einen ganz ganz schweren Schaden“, so Nagl.

Bürgermeister Siegfried Nagl im Gespräch mit Thomas Weber

Im Sonntagsgespräch mit „Steiermark heute“-Moderator Thomas Weber geht der Grazer ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl mit der Bundesregierung und der Opposition hart ins Gericht: Es brauche in Wien dringend einen Neustart im politischen Stil.

Es sei eine wichtige Aufgabe der Opposition nicht immer alles schlechtzureden: „Ich habe ein schönes Beispiel: Egal was Herr Gesundheitsminister Anschober in den letzten Monaten gesagt hat – da kam von einer Oppositionspartei: ‚Das ist zu wenig‘, von der anderen: ‚Das ist viel zu viel‘ und die dritte Oppositionspartei hat sofort noch in derselben Minute gerufen: ‚Das ist doch sowieso alles falsch‘.“

Wenn Politik ein solches Bild in einer Krise vermittle, „wie sollen denn dann die Menschen auf der Straße letzten Endes wissen – mit den vielen Vorschriften, die ein Bundesminister letztlich auch vorzugeben hat – was gilt überhaupt noch, was macht Sinn?“, so Nagl, der betont: Auch das Kehren vor der eigenen Tür sei nötig.