Cannbispflanze in einem Topf
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Chronik

Welt-Cannabis-Tag: Steirischer Hanf im Trend

Der internationale Cannabis-Tag am 20. April thematisiert jährlich die Legalisierung des Rauschmittels. Abseits davon liegen andere Produkte der Hanfpflanze längst im Trend – auch in der Steiermark.

In der Medizin hat die Kulturpflanze schon lange ihren Platz gefunden. Dabei geht es in erster Linie um Cannabis mit dem Inhaltsstoff THC, der zwar süchtig machen kann, in einigen medizinischen Einsatzbereichen aber durchaus erfolgsversprechend sei, etwa „in der Schmerztherapie, auch bei Krebspatienten im Endstadium, aber oft, spektakulär für mich, weil es da sonst kaum was gibt: bei Phantomschmerzen“, erklärt der Apotheker Bernd Fink aus St. Margarethen an der Raab.

Hanf aus dem Automaten

Im Bedarfsfall gibt es Cannabis daher legal in der Apotheke zu erwerben, legal aber auch der Verkauf von Cannabis-Blüten auf Cannabidiol-Basis in Automaten und Hanfshops, sagt Fink: „Das hat jetzt keine psychoaktive Aktivität mehr. Natürlich in kleinen Mengen sind auch bei frei zugelassenen Produkten kleinste Mengen, die ja erlaubt sind, an THC vorhanden, aber die sind nicht wirklich relevant.“

Hanfprodukten in Apotheke
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Über die Qualität lasse sich aber streiten, da Hanfprodukte im Automaten aufgrund der großen Temperaturunterschiede leiden würden: „Ich denke mir, da entstehen ja doch Temperaturen, die jenseits der 40, 50 Grad sind, da zerfallen viele Wirkstoffe und da bleibt dann wirklich vielleicht Gras im Sinne von Heu über.“

Nutzhanf mit vielen Facetten

Cannabis-Produkte sollten laut Fink keinesfalls aus Spaß konsumiert, sondern nur für Therapiezwecke eingesetzt werden. Anders beim Nutzhanf, der als Kulturpflanze mittlerweile sehr gefragt ist: „Nicht nur als Lebensmittel und nicht nur im diätetischen Bereich verwenden wir es oder empfehlen wir es. Auch Hanföl selbst hat ob seiner Fettsäurezusammensetzung oft sehr positive Wirkungen.“

Tiegel laufen vom Förderband
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Facettenreich das Angebot von Nutzhanf daher in der Schalk-Mühle in Kalsdorf bei Ilz, wo aktuell sieben Produkte mit Hanfsamen produziert werden, erklärt Harald Gumhold: „Wir machen daraus ein Hanfsamenöl, ein Hanf-Proteinpulver, machen Hanfcreme, Hanfpesto, Hanfriegel und auch die Hanfsamen kriegt man bei uns zum Knabbern.“ Diese würden sehr gut zu Salaten oder ins Müsli passen, aber nicht nur: „Die kann man auch gut in eine Panier reingeben, schmeckt super nussig und hat auch immer ein bissl einen Geruch von Gras.“

Kleine Cannabispflanzen in Töpfen
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Die Samen werden regelmäßig auf ihren THC-Gehalt geprüft. High wird man von Hanf-Produkten daher nicht, möglichweise aber aktiver, zum Beispiel mit einem veganen Hanfkakao oder -brotaufstrich zum Frühstück – sozusagen ein legaler „Kick“ in den Tag.