Impfpass wird gestempelt
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Coronavirus

Debatte um CoV-Test für Geimpfte

Vielfach wird derzeit diskutiert, ob sich Menschen, die durch eine Impfung vollimunisiert sind, auch weiterhin einem CoV-Test unterziehen müssen. Der Grazer Virologe Klaus Vander hält eine Befreiung nur teilweise für „vertretbar“.

In dieser Woche hat in der Steiermark unter anderem die Coronavirus-Impfung der über 65-Jährigen begonnen, erst am Montag ließ sich auch der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer impfen – mehr dazu in Landeshauptmann Schützenhöfer geimpft. Trotz Impfung müssen sich derzeit auch Vollimmunisierte noch einem CoV-Test unterziehen, wenn dies verlangt wird, etwa bei einem Friseurbesuch oder in den steirischen Krankenhäusern – mehr dazu in Spitalsambulanzen: Testpflicht tritt in Kraft.

Impfung statt Test „vertretbar“

Das deutsche Robert-Koch-Institut indessen schätzt laut mehreren Berichten das Risko einer Covid-Übertragung durch vollständig Geimpfte geringer ein als durch Symptomlose, die einen negativen Antigentest vorweisen können. Auch der Grazer Virologe Klaus Vander meint, der Besuch von Vollimmunisierten beim Frisör sei aus medizinischer Sicht auch ohne Eintrittstest vertretbar: „Letzten Endes gerade im öffentlichen Bereich ist das Vorliegen einer dokumentierten Impfung sicher eine Alternative zur Durchführung der Antigentests.“

Tests in Hochrisikobereichen weiter nötig

Alle bisher in Österreich zugelassenen Impfungen, so Mediziner, schützen zu 80 bis 95 Prozent vor einem schweren Erkrankungsverlauf. Ein symptomloser oder leichter Erkrankungsverlauf kann nach derzeitigem Wissensstand in wenigen Fällen aber trotzdem vorkommen.

Das sei zwar gesundheitlich kein schweres Problem, ob und in welchem Ausmaß die Infizierten aber auch das Virus weitergeben können, müsse noch genau erforscht werden, was derzeit weltweit und auch an der Medizinischen Universität Graz erfolgt. Deshalb spricht sich Vander in Hochrisikobereichen auch weiterhin für eine Testpflicht für Geimpfte aus: „Unsere Datenkenntnis und unser Wissensstand reicht noch nicht aus, um das eben auch für Risikobereiche – Stichwort Gesundheitseinrichtungen – das hier auch schon als Analogie heranzuziehen und auch hier bei Vorliegen einer Impfung eben auf die Testung zu verzichten.“

Generelle Kritik der FPÖ an Eintrittstests

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Dienstag zwar abermals eine einheitliche Öffnung Mitte Mai in Aussicht gestellt. Diese werde aber mit „sehr strengen Auflagen“ verbunden sein. Etwa werde es Zutrittstests im Gastronomie- und Tourismusbereich geben, für den Handel jedoch nicht – mehr dazu in Öffnung „mit strengen Auflagen“ (news.ORF.at).

Scharfe Kritik an diesen Plänen kommt von den steirischen Freiheitlichen: „Eintrittstests vor allem für die Wirtshäuser und Restaurants sind ein wirtschaftlicher Todesstoß für diese Branche. Die gesamte Laufkundschaft im Bereich der Gastro würde mit den Zutrittstests komplett wegfallen. Die FPÖ wird auf politischer Ebene mit aller Kraft gegen diese neuerlichen wirtschaftsfeindlichen Vorhaben ankämpfen", so der freiheitliche Wirtschaftssprecher Ewald Schalk.