Rehkitz
Pixabay
Pixabay
Tiere

Land will Rehkitze retten

Jedes Jahr fallen viele Rehkitze Rasenmähern oder Maschinen, die durch die Felder fahren, zum Opfer. Das Land Steiermark hat jetzt 1.000 „Kitzretter“ angekauft und setzt weitere Maßnahmen, um die Jungtiere zu schützen. So kommen auch Drohnen zum Einsatz.

Der natürliche Instinkt sagt den Kitzen, dass sie sich im hohen Gras ruhig verhalten sollen, um sich so vor natürlichen Feinden zu schützen. Genau das kann ihnen aber zum Verhängnis werden, weil sie nicht flüchten, wenn der Rasenmäher kommt. Vom Land Steiermark, der Landwirtschaftskammer und den steirischen Jägern werden jetzt Maßnahmen gesetzt, die die Kitze retten sollen.

Fluchthilfe per Ton

Das Land hat 1.000 „Kitzretter“ gekauft, und die funktionieren ganz einfach, erklärte Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof: „Das ist ein kleines Gerät, das mit einem Magnet am Traktor oder einem anderen Gerät montiert werden kann, es wird mit der Bordelektronik verbunden und fordert mit einem hochfrequenten Ton die Tiere zur Flucht auf.“

Rehkitz
APA/dpa/Patrick Seeger

„Zeichen für Tierethik“

So hofft man, dass man jährlich 2.500 tödliche Verletzungen in der Steiermark vermeiden kann: „Es ist sehr viel Tierleid, die Tiere sterben nicht sofort, sie bleiben schwer verletzt liegen und verenden. Das ist ein Zeichen der Bauern- und Jägerschaft für Tierethik“, so Landesrat Johann Seitinger (ÖVP).

Drohnen im Einsatz

Darüber hinaus gibt es einige weitere Maßnahmen, um den Tod oder schwere Verletzungen von Rehkitzen zu verhindern, so Franz Mayr-Melnhof: „Ein Tuch getränkt mit Buttersäure ist ebenso wirksam wie Blinklichter oder Plastiksäcke auf Holzstecken, die in die Wiese gesteckt werden – das sind wirksame Dinge. Aber hier hat auch die moderne Technik Einzug gehalten. Wir fliegen in der Früh mit Drohnen, die Wärmebildkameras montiert haben, über die Wiese und können so die Tiere noch austreiben, bevor gemäht wird.“

Für die Landwirte fällt so nur noch die Hälfte der Kosten an, also 35 Euro. Landwirte, die an einem „Kitzretter“ interessiert sind, können sich mit ihrem örtlichen Jäger in Verbindung setzen