„Robot-Vision“
Polymer-Kompetenzzentrum
Polymer-Kompetenzzentrum
Wissenschaft

Roboter mit Sehsinn in Leoben entwickelt

Das Polymer-Kompetenzzentrum in Leoben hat einen sehenden Roboter entwickelt: Damit können Kunststoffteile etwa in der Autoindustrie auf Fehler überprüft werden – und das schneller und genauer als mit dem menschlichen Auge.

Innerhalb von wenigen Sekunden kann der in Leoben entwickelte Roboter auch komplexe dreidimensionale Kunststoffteile auf Fehler überprüfen: Mit seiner Kamera scannt er die Teile und sieht auch die kleinsten Fehler in der Oberfläche.

Bauteile auf dem Prüfstand

Verwendet wird der Roboter etwa zur Endkontrolle in der Flugzeug- und der Autoindustrie – beispielsweise im Bereich Innenausstattung –, aber auch in der Produktion von Haushaltsgeräten, etwa bei Kaffeemaschinen, sagt Dieter Gruber – er leitet das Entwicklungsteam.

„Es geht vorrangig um die Sichtverkleidung einer Kaffeemaschine. Das gleiche gilt natürlich für den Auto-Interieur-Bereich: Es geht um die dekorativen Verkleidungsteile, die man im Auto beispielsweise findet, und die auch optimales Erscheinungsbild haben müssen. Das Interessante dabei ist, er kann auch erlaubte Oberflächenveränderungen, die keine Störungen sind, von nicht erlaubten Störungen unterscheiden. Das heißt, die zu Grunde liegende künstliche Intelligenz, die wir entwickelt haben, kann die Bauteile tatsächlich nach visuellen Kriterien beurteilen“, so Gruber.

Glanzvoll

„Robot-Vision“ es ist auch das erste derartige System, das hochglänzende – zum Beispiel verchromte – Teile optisch prüfen kann, so Dieter Gruber: „Interessant ist dabei, es ist auch der weltweit erste Glanz sehende Roboter. Schwierig zu prüfen sind ja immer hochglänzende Objekte – unser System kann das aber.“

Der Roboter ist dabei so genau, dass er auch kleinste Veränderungen in der Qualität der Produkte erkennt – so kann er mittels künstlicher Intelligenz auch erkennen, wo sich im Fertigungsprozess Fehler einschleichen, etwa wenn sich Teile in den Fertigungsmaschinen abnutzen. Vernetzt – wie in der Industrie 4.0 üblich – gibt er diese Information weiter, und so können Fehler extrem früh erkannt und vermieden werden.