Impfzentrum St. Pölten am ersten Tag am 19. April 2021
ORF
ORF
Steiermark impft

300.000 Steirer CoV-erstgeimpft

Am Freitag wird der 300.000 Steirer die Erstimpfung gegen das Coronavirus bekommen, zudem wird auch die 500.000. Impfanmeldung erwartet. Von einer Impfanmeldung für alle wie in Niederösterreich distanziert man sich in der Steiermark.

Das niederösterreichische Modell – mehr dazu in Impfanmeldung für alle ab 10. Mai (noe.ORF.at) – wolle und könne man sich nicht als Beispiel nehmen, wurde am Freitag von offizieller Seite betont.

„Berechenbares System“

Der stellvertretende Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig sagte: „Wir haben das mit Interesse verfolgt. Wir wissen, dass Niederösterreich da schon von Anfang an ein anderes Modell fährt – das ist für die Steiermark nicht geeignet. Wir haben uns am Anfang entschieden, ein duales Modell zu fahren, und das bedingt andere Abläufe. Wir haben uns aber auch dafür entschieden, dass wir in der Steiermark ein faires und sicheres System haben und ein berechenbares System, was den sicheren zweiten Stich anbelangt. Niederösterreich vergibt Termine ohne gesicherten Impfstoff – wir bekommen zuerst die Impfstoff-Zusicherung und vergeben dann die Termine.“

Das Tempo wird allerdings weiter erhöht: In den nächsten drei Wochen sollen mehr als 150.000 Impfungen gesetzt werden; dabei bleibt die teilweise Ablehnung des Impfstoffs von AstraZeneca doch recht hoch: 20 Prozent kommen nicht oder melden sich ab, wenn sie AstraZeneca bekommen sollten.

Die CoV-Schutzimpfungen nehmen also zunehmend Fahrt auf: So sollen im Mai in der Steiermark die über 50-Jährigen geimpft werden. Was aber nach wie vor fehlt, sind ein Fahrplan und teilweise auch die nötigen Zulassungen für Impfungen von Kindern und Jugendlichen – mehr dazu in Impfung: Kinder könnten bald folgen.

Kinder-Impfung rückt zunehmend in den Fokus

Der Kinderarzt und Impfexperte Hans Jürgen Dornbusch sagte am Freitag: „Jetzt ist die große Frage, die überall auftaucht, warum auch Kinder? Die werden doch eh nicht krank. Erstens einmal können Kinder zwar nicht häufig, aber doch schwer erkranken, und Kinder sind selten, aber doch manchmal auch Infektionsquelle für Risiko-Personen, für Ältere. Und in letzter Zeit haben wir auch gesehen – vor allem durch die massive Öffnung der Schulen – da die Distanzregelungen doch nicht immer optimal eingehalten werden können – das es ja doch immer wieder zu Übertragungen kommt.“ Dornbusch wies da vor allem auf den Schulbeginn im Herbst hin.

Impfkoordinator Michael Koren betonte schließlich noch einmal, dass das Impfen für Kinder und Jugendliche auch rasch umgesetzt werden könnte: „Ja, wenn es freigegeben ist, geht es schnell. Dann kann sich jeder anmelden, und es bekommt jeder einen Termin zugeteilt.“ Man warte aber immer noch auf die Freigaben und Vorgaben des nationalen Impfgremiums.