Logo „KeinPlatzfürHate“
Land Steiermark
Land Steiermark
Soziales

Land startet Kampagne gegen Mobbing

Unter dem Motto „KeinPlatzfürHate“ hat das Land am Montag eine umfangreiche Aufklärungskampagne für Kinder und Jugendliche zum Thema Mobbing präsentiert. Mobbing vor allem im Internet werde zu einem immer größeren Problem, hieß es dabei.

Mit der neuen Initiative möchte man hauptsächlich Zeugen von Mobbing-Handlungen erreichen und diese dazu ermutigen, im Mobbing-Fall nicht wegzuschauen, sondern einzugreifen.

„Oft kein Entkommen“

Auf Initiative von Jugendlandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) wurde die Kampagne ins Leben gerufen, die nun steiermarkweit startet: „Mobbing ist schon längst nicht mehr nur auf den Schulhof beschränkt. Durch die Verlagerung der jugendlichen Lebenswelten ins Internet gibt es für betroffene Kinder und Jugendliche oft kein Entkommen mehr: Sie tragen diese Gewalt oft den ganzen Tag in der Hosentasche mit sich herum", so Bogner-Strauß.

Schüler berichtete über seine Erfahrungen

Betroffene brauchen Unterstützung der Schule, Eltern und von ihrem sozialen Umfeld – und da setze die Kampagne an, so die Landesrätin: „Wir schaffen Bewusstsein und zeigen auf, wie man Betroffene unterstützen kann – weil jede/r von uns etwas gegen Mobbing tun kann, online und offline“.

Caspar Moebius, Schüler der 4. Klasse des Akademischen Gymnasiums in Graz, sprach bei der Präsentation über seine Erfahrungen zu dem Thema: „Wir alle müssen gegen Mobbing aufstehen, und das Thema braucht endlich mehr Aufmerksamkeit."

Mitmachaktionen und Workshops

Die Mobilisierungskampagne setzt auf Mitmachaktionen über eine eigene Website und via Instagram: Erfahrungen können dort ausgetauscht werden und so Mut zum Mitmachen bei der Kampagne geweckt werden; auch Informationen für Eltern und Pädagogen zum Thema Mobbing findet sich auf der Website.

Weitere Bausteine der Kampagne sind Workshops an steirischen Mittelschulen und Erwachsenenfortbildungen, die schwerpunktmäßig im Juni stattfinden werden. Weiters gibt es Kooperationen mit den Bildungseinrichtungen in der pädagogischen Ausbildung, wie auch Jugendsportzentren oder dem Netzwerk Mobbing in der Steiermark.

Erreichbarkeiten:

  • Telefonisch unter 0676/8666-3131
    Mo + Mi: 09.00 bis 14.00 Uhr, Di + Do: 12.00 bis 18.00 Uhr und Fr: 09.00 bis 12.00 Uhr
  • oder per E-Mail

Eigene Anlaufstelle

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark hat zum Thema Mobbing auch eine eigene Anlauf- und Koordinierungsstelle eingerichtet: Für Eltern, Erziehungsberechtigte sowie Pädagoginnen und Pädagogen gibt es hier eine Vielzahl an Informationsmaterial, Interventionsleitfäden und nützliche Tipps zur Prävention oder Deeskalation.

Kampus: Gesamtgesellschaftliches Problem

Für Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) ist „Mobbing ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich durch alle Lebensbereiche und Gesellschaftsschichten zieht. In der Steiermark macht jedes fünfte Kind und jede/r fünfte Jugendliche eine Mobbing-Erfahrung – und jedes Kind, das erfahren muss, was es heißt, immer und immer wieder beleidigt verspottet und verletzt zu werden, ist eines zu viel."

Über Video aus Wien zugeschaltet brachte EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji sich ein: „Mobbing gibt es in jedem Alter, aber es ist unabdingbar, dass schon in der Schule Aufklärungsarbeit über die Folgen geleistet wird – genau deshalb ist auch ‚#KeinPlatzFürHate’ eine sehr wichtige Kampagne. Die Schulzeit ist für die Entwicklung unserer Persönlichkeit ausschlaggebend, wenn hier nicht sensibilisiert wird, dann zieht sich Mobbing bis ins Arbeitsleben hinein – so wie ich das in so vielen Firmen sehe."