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Wissenschaft

Alte E-Auto-Batterien sicherer als gedacht

Wenn ein E-Auto nach einem Unfall brennt, sind ganz besondere Sicherheitsmaßnahmen notwendig. Ein Forschungsprojekt der TU Graz zeigte nun, dass alte E-Auto-Batterien sicherer sind als gedacht.

Alte Elektroauto-Batterien sind im Fall eines Unfalls insgesamt sogar sicherer als neue: Das liegt zum einen daran, dass sie oft nur mehr weniger als 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität haben – es ist also weniger Energie im Spiel –, auch ist die Materialermüdung von Batterien geringer als befürchtet.

Geringere Kapazität nur ein Faktor

Das fand man im nun abgeschlossenen Forschungsprojekt „Safe Battery“ am Institut für Fahrzeugsicherheit mit Hilfe von Crashtests und Berechnungsmodellen heraus.

Laut Projektleiter Christian Ellersdorfer ist die geringere Kapazität dabei nur ein Faktor: „Im Crash – ganz speziell – sind immer auch die mechanischen Eigenschaften relevant. Wenn eine Batteriezelle rein theoretisch mechanisch weniger stabil werden würde übers Alter, könnte das negative Einflüsse haben. Aber insgesamt haben wir in dem Projekt feststellen können, dass im Gesamten alle Veränderungen, die so eine Batterie übers Alter irgendwo erlebt, zu einer in Summe doch ‚sichereren‘ Batterie führen.“

Zweites Leben für alte Batterien

Was passiert aber mit alten Batterien, die für das Auto zu schwach werden? Die könnten ein zweites Leben – etwa als Energiespeicher für Solaranlagen – führen. Dazu muss aber die Sicherheit nachvollziehbar gewährleistet werden können, und daran arbeitet das TU-Team in den nächsten vier Jahren im „Battery Safety Center“: „Welche Parameter von der Batterie müssen bekannt sein, müssen vielleicht mit aufgezeichnet sein, um auch am Ende des ersten Lebens in einem Fahrzeug eine Aussage treffen zu können – also dass man nicht nur weiß, sie hat nur mehr 80 Prozent Kapazität? Wir sind damit beschäftigt, in den nächsten Jahren herauszufinden, wie könnte man die Sicherheit beschreiben – das wäre das große Ziel“, so Ellersdorfer.

Projektpartner sind etwa AVL, Infineon, Audi und Mercedes; es wird zudem von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mit sechs Millionen Euro gefördert – mehr dazu in Graz bekommt Zentrum für Batterien-Sicherheit (16.10.2020).