Impfung
Land OÖ/Ernst Grilnberger
Land OÖ/Ernst Grilnberger
Coronavirus

Land: Kein Impfstoff-Tausch beim Zweitstich

Trotz der Unsicherheiten rund um das Vakzin von AstraZeneca und des unterschiedlichen Impftempos in den Bundesländern: Aus der Steiermark kommt vorerst ein klares Nein zum Wechsel des Impfstoffes bei der Zweitimpfung.

Ein Beispiel sind die Lehrer in der Steiermark: Sie wurden im März durchgehend mit AstraZeneca geimpft. Im Juni folgt der zweite Stich – und da wird wieder AstraZeneca verwendet.

Vorgaben des Impfgremiums

Etwas anderes sei von Seiten des nationalen Impfgremiums gar nicht zugelassen, sagte der steirische Impfkoordinator Michael Koren: „Wir halten uns von Seiten des Landes streng an die Vorgaben des nationalen Impfgremiums und an die Empfehlungen, die von dort kommen. Die, die jetzt von AstraZeneca die Erstimpfung bekommen haben, bekommen auch die zweite. Wir haben mittlerweile so viel Impfstoff bekommen, dass wir diesen zweiten Stich garantieren können. Es war uns auch immer wichtig, dass wir nach einem ersten Stich auch den zweiten Stich in der richtigen Zeit durchführen können.“

Bei den Durchimpfungsraten im Bundesländervergleich liegt die Steiermark bei den Erstimpfungen an der drittletzten, bei den Zweitimpfungen an der letzten Stelle.

Nicht bei Erstimmunisierung

Es wird also kein Mischen von Impfstoffen in der Erstimmunisierung geben, auch wenn es schon Studien gibt, die zeigen, dass das möglich wäre und teilweise sogar eine bessere Immunisierung bringen könnte.

Der Grazer Virologe Klaus Vander sagte, dass es für eine direkte Umsetzung da aber noch zu früh ist: „Hier muss man unterscheiden. Das eine sind Studiendaten, und wir reden ja aber hier über die Anwendung an der Bevölkerung. Das heißt, wir müssen uns an den Zulassungen orientieren, und die Zulassung sagt ganz klar, dass es kein Mischen von Impfstoffen im Rahmen eben der Grundimmunisierung gibt.“

Eventuell bei Auffrischungen ab Herbst

Anders sehe es da bei künftigen Auffrischungen ab Herbst aus, so Vander: „Hier kann man dann den Impfstoff durchaus wechseln, aber eben nicht im Rahmen der Grundimmunisierung.“ Allerdings sei auch hier nicht klar, ob und ab wann solche Auffrischungsimpfungen – etwa auf Grund von Mutationen – notwendig sind.

Österreich deckt sich jetzt ja auch für die kommenden Jahre mit Impfstoff ein: Wie die Regierung am Mittwoch vor dem Ministerrat bekanntgab, beschließt sie den Kauf von 42 Millionen zusätzlichen Impfdosen für die Jahre 2022/2023 – mehr dazu in Österreich kauft 42 Mio. Impfdosen(news.ORF.at).

USA: Patente aussetzen

Die USA unterstützen ein Aussetzen des Patentschutzes für Coronavirus-Impfstoffe. Die Pandemie verlange „außergewöhnliche Maßnahmen“, so die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai. Die US-Regierung werde sich aber bei der Welthandelsorganisation (WTO) für eine Ausnahmeregelung einsetzen – mehr dazu in USA für Aussetzen von Patenten(news.ORF.at). Auch die EU zeigt sich gesprächsbereit – mehr dazu in EU gibt sich gesprächsbereit (news.ORF.at).