Container stehen im Umschlagbahnhof.
APA/dpa/Stefan Puchner
APA/dpa/Stefan Puchner
Wirtschaft

IV ortet Logistikkrise durch Pandemie

Wie Magna in Graz kämpfen auch kleine und mittlere Industriebetriebe der Steiermark mit Lieferausfällen und -Engpässen bedingt durch die CoV-Krise und teils auch noch durch die Blockade des Sueskanal. Die IV spricht von einer Logistikkrise.

Am Mittwoch hatte Magna Graz 1.000 Dienstnehmer zur Kurzarbeit angemeldet und das mit Lieferengpässen begründet – mehr dazu in Magna Graz: Kurzarbeit für 1.000 Arbeiter. In manchen Betrieben steht die Produktion sogar still oder kann nur mehr sehr kurzfristig geplant werden, weil bauwichtige Teile fehlen – das melden viele Betriebe bei der Industriellenvereinigung (IV) rück.

„Betrifft alle Produkte, Branchen und Unternehmen“

Lieferengpässe gibt es dabei längst nicht nur mehr im Bereich der Mikroelektronik, bestätigt Gernot Pagger, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark: „Die Planbarkeit und die Reichweite der Lagerbestände beziehungsweise der zugesagten Just in time-Lieferungen beträgt nur noch wenige Tage. Die Lieferzeiten für Materialien, Rohstoffe, Vormaterialien haben sich vervielfacht, und das betrifft nicht nur die Halbleiterprodukte, von denen wir das schon seit mehreren Wochen gehört haben – es betrifft derzeit alle Produkte, alle Branchen, alle Unternehmen.“ Pagger spricht von einer Logistikkrise, ausgelöst durch die Pandemie, die unmittelbare Auswirkungen auf die steirischen Industriebetriebe hat.

Mobilitätscluster betroffen

Dass viele Betriebe im steirischen Mobilitätscluster betroffen sind, bestätigt auch Christa Zengerer, Geschäftsführerin des Mobilitätsclusters ACstyria: „Die Gründe dafür sind einerseits, dass die Wirtschaft im asiatischen Raum sehr schnell wieder hochgefahren ist und selbst einen enormen Bedarf an diesen Materialen hat. Andererseits sind es rein logistische Schwierigkeiten. Die Blockade im Sueskanal beispielsweise ist für unsere Partnerunternehmen immer noch deutlich spürbar. Wann sich diese Probleme in den Lieferketten wieder normalisieren werden, können wir derzeit leider noch nicht abschätzen.“

Kluge, redundante Logistiksysteme könnten laut Christa Zengerer dann aber ein Lösungsansatz sein – dass also nicht zu viel auf Lager gelegt wird, sobald aus Asien wieder geliefert wird, aber dennoch ein gewisser Polster für die Produktion gesichert ist.