Ministerin Köstinger Holzbauoffensive Pogusch
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Wirtschaft

Köstinger präsentierte Holzbauoffensive

Auf dem Pogusch, bei einem Baumhausprojekt der Familie Reitbauer vom Steirereck, hat Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) jetzt die Holzbauoffensive des Bundes präsentiert. Um Holz als Bauträger zu forcieren, ist die Offensive mit 350 Millionen Euro dotiert.

Wo lässt sich die Werbetrommel für den sogenannten Waldfonds besser rühren als im waldreichsten Bundesland Österreichs – 62 Prozent Waldfläche hat die Steiermark. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger sprach vom größten Investitionspaket in die heimischen Wälder in der Zweiten Republik.

„Mehr Holz als Bauträger“

„Das ist unser ganz großes Ziel, mehr Holzbau in Österreich zu forcieren, vor allem auch im öffentlichen Bau in einem Land wie Österreich, wo uns das Holz beim Fenster reinwächst, brauchen wir auch in der Bautechnik ein Vielfaches an Holz als Bauträger“, so Köstinger.

Mit 350 Millionen Euro ist der Waldfonds des Bundes dotiert. Mit 60 Millionen Euro wird der verstärkte Einsatz von Holz bei öffentlichen Bauprojekten gefördert.

Ministerin Köstinger Holzbauoffensive Pogusch
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Heinz Reitbauer: „Mehr Holz geht nicht“

Auch Heinz Reitbauer vom Steirereck auf dem Pogusch setzt auf Holzbau. Im Oktober war Baubeginn für die vier runden Baumhäuser, Baukosten rund 1,2 Millionen Euro. Pro Baumhaus wurden mehr als 32 Kubikmeter Holz verbaut, 15.500 Lärchen-Schindeln wurden verarbeitet. Mehr Wald gehe nicht, sagte Reitbauer. „Wenn man das Fenster im zweiten Stock aufmacht dann steht man wirklich mitten im Wald.“

Baumhäuser
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Knapper Rohstoff

Jedes Jahr wächst in Österreich laut Köstinger mehr Holz nach als geschlagen wird, lediglich 88 Prozent des Zuwaches werden geerntet, hieß es aus dem Landwirtschaftsministerium. Aber der Rohstoff Holz wird vielerorts knapp. In Deutschland aber auch in Österreich schlägt die Baubranche Alarm: Holz sei kaum noch verfügbar, die Auftragsbücher seien aber voll, die Holzpreise wachsen buchstäblich in den Himmel, laut Holzbau-Innung wurden einzelne Holzsorten seit Dezember um bis zu 60 Prozent teurer. Vor einiger Zeit sei es genau umgekehrt gewesen, sagte Landwirtschaftsministerin Köstinger.

„Wollen, dass Waldbauern vom Holz leben können“

„Der niedrige Holzpreis hatte zur Folge, dass die Waldbesitzer nicht geschlägert haben. Ich glaube, da braucht es auch ein bisschen mehr Augenmaß von Seiten der Industrie. Jeder hat sich gefreut, dass der Holzpreis so niedrig war, aber wenige Monate später war dann zu wenig Holz verfügbar. Die Politik forciert den Holzbau intensiv, wir wollen, dass die Waldbauern vom Holz leben können und unterstützen vor allem jetzt auch auch Waldaufforstungs- und Waldpflegemaßnahmen“, so die Ministerin.