Braunbär
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Chronik

Schütze zu Bärenabschuss: „Problemtier“

Nach dem Abschuss eines Bären in Rumänien weist der Schütze, der Besitzer der steirischen Riegersburg, die Vorwürfe zurück: Es habe sich um ein „Problemtier“ gehandelt, das zum Abschuss freigegeben worden sei. Er unterstütze die rumänischen Behörden und bedauere den Abschuss.

Nach der Aufnahme strafrechtlicher Ermittlungen in Rumänien wegen Verdachts auf Wilderei eines Bären und unrechtmäßigen Waffengebrauchs – mehr dazu in Bärenabschuss: Ermittlungen wegen Wilderei hat Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein, Besitzer der steirischen Riegersburg, am Freitag seine Sicht geschildert. Er soll am 13. März „Arthur“, einen der größten Braunbären Europas, in Rumänien geschossen haben, möglicherweise, weil er ihn mit einem anderen Bären verwechselt hat – mehr dazu in Aufregung um Bärenabschuss in Rumänien.

Es soll sich nicht um den Bären „Arthur“ handeln

Es habe sich um ein „Problemtier“ gehandelt, das in Siedlungen eingedrungen und von den rumänischen Behörden als gefährlich eingestuft und zum Abschuss freigegeben worden sei, so der Schütze. Er habe die Berechtigung zur Jagd legal von den zuständigen Behörden erworben und ausgeübt.

Das „Problemtier“ sei von ihm in Begleitung lokaler Jagdführer 250 Meter vor den Häusern eines Dorfes erlegt worden. Es handle sich dabei jedoch nicht um den in den Medien erwähnten 17-jährigen Bären „Arthur“, der in Rumänien offenbar sehr populär ist.

Schütze bedauert und sichert Behörden Unterstützung zu

Die Sache sei fotografisch dokumentiert. Den zuständigen Behörden, welche aufgrund der Medienberichterstattung eine Untersuchung eingeleitet hätten, habe er seine volle Unterstützung zugesichert, sagte der steirische Burgherr. Eine Publikation der Ergebnisse dieser Untersuchung begrüße er, teilte er in einer Aussendung mit.

„Ich bedauere außerordentlich und entschuldige mich dafür, dass ein Eindruck entstehen konnte, durch den viele Menschen sich in ihren Gefühlen verletzt fühlten. Die Jagd als Mittel zur Hege und Pflege eines artenreichen Wildbestandes und zur Sicherung seiner Lebensgrundlagen hat für unsere Familie eine große Tradition. Sie hat in diesem Falle auch der Gefahrenabwehr gedient“, sagte der Burgherr. Eine sachliche Diskussion der wichtigen Natur- und Tierschutzfragen unterstütze er, weil sie helfe, die Jagdtradition aufrechtzuerhalten. Er sprach aber auch von „Falschmeldungen und Hetze“, wie sie nun auch gegen seine Familie betrieben würden und die äußerst bedauerlich seien. Das helfe weder den Menschen noch dem Tierschutz.

Jagdgebühren und Schutzprogramme

Der steirische Burgherr wies auch darauf hin, dass Rumänien mit über 8.000 Tieren die größte Bärenpopulation in Europa habe. Die bezahlten Gebühren für die Jagd würden seines Wissens vorrangig in Schutzprogramme für Bären und für die Menschen, die mit ihnen leben, investiert.

Hunderte Rumänen hatten im Gefolge des vermeintlichen Abschusses des Braunbären „Arthur“ ihrem Ärger Luft gemacht und über die Google-Bewertung der steirischen Burg deren Rating nach unten gedrückt. Das beliebte Ausflugsziel erhielt plötzlich viele Ein-Stern-Bewertungen.