Maria Kahr
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Sonntagsgespräch

Muttersein ist für Maria Kahr ein Beruf

Maria Kahr ist fünffache Mutter und genießt es in vollen Zügen. Für die Gesellschaft sei „nur Mutter sein“ aber zu wenig, sagt sie, und würde sich diesbezüglich mehr Entscheidungsfreiheit für die Frauen wünschen.

Maria Kahr wohnt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern auf einem Bauernhof in Koglhof im Bezirk Weiz. Für sie sei Muttertag nicht nur einmal im Jahr, sagt sie im Sonntagsgespräch anlässlich des Ehrentages aller Mütter, sondern immer dann, „wenn mir bewusst wird, dass ich fünf gesunde Kinder habe, weil das ist glaube ich etwas, was nicht selbstverständlich ist.“

Leben als Großfamilie „lebendig“

Das Leben als Großfamilie sei laut Kahr zwar nicht „planbar“, aber „lebendig“ und gebe den Kindern viel für das Leben mit: „Sie müssen immer teilen, Rücksicht nehmen auf die Schwächeren. Die Großen lernen von den Kleinen und die Kleinen lernen so viel von den Großen.“ Auch durch die Coronavirus-Krise ist die fünffache Mutter bisher gut gekommen, allerdings betont sie, dass das auch mit ihren Lebensumständen zu tun habe: „Wir haben den Vorteil, dass wir auf einem landwirtschaftlichen Betrieb sind, wir können rausgehen.“

„Mutter sein“ für Gesellschaft „zu wenig“

Viele andere Mütter dagegen mussten vor allem in der Krise schwere Lasten tragen – mehr dazu auch in Die Rolle der modernen Frau als Mutter.

Maria Kahr im Sonntagsgespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller

Maria Kahr wohnt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern auf einem Bauernhof in Koglhof im Bezirk Weiz. Für sie sei Muttertag nicht nur einmal im Jahr, sagt sie im Sonntagsgespräch.

Kahr ist daher überzeugt davon, dass Mütter in der Gesellschaft noch immer nicht jene Anerkennung bekommen, die ihnen zustehen würde: „Nur Mutter sein ist für die Gesellschaft zu wenig. Wenn das Kind zwei Jahre alt ist, muss du spätestens wieder arbeiten gehen; du bist nicht pensionsversichert; du hast immer den finanziellen Druck; du hast nie die Möglichkeit, dass du dich entscheiden kannst.“

Aufgabe als Mutter muss „gleich viel wert“ sein

Um das Problem zu lösen, schlägt Maria Kahr vor, die Frau selbst entscheiden zu lassen, ob sie auf die Kinder aufpasst, oder ob sie die Kinder zu einer Tagesmutter gibt – zusätzliche Voraussetzung aber sei, „dass beides gleich viel wert ist, also beides unterstützt wird finanziell, so dass ich wirklich ohne finanziellen Druck entscheiden kann, bleibe ich zu Hause oder gehe ich arbeiten.“ Denn auch Muttersein ist ein Vollzeitjob.