Die Rückkehr aller Schüler in den Präsenzunterricht ist mit einigen Änderungen und damit auch mit neuen Herausforderungen verbunden: War während des Schichtbetriebs jeder Unter- und Oberstufenschüler nur einmal pro Woche getestet worden, sind künftig drei Mal die Woche Selbsttests für alle Kinder vorgesehen.
Meixner: „Soziales Miteinander im Vordergrund“
Ab kommenden Montag werden damit drei Mal so viele Tests wie bisher benötigt, man habe diese aber vorrätig, sagt die steirische Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner.

Sie spricht von einer Aufregung im positiven Sinne vor Beginn der letzten acht Schulwochen vor den Sommerferien. Das soziale Miteinander und die Stärkung der Klassengemeinschaft sollen daher im Vordergrund stehen: „Dadurch, dass es heuer nur eine Schularbeit pro Semester gibt, und die fast überall schon erledigt ist, sollte auch der Leistungsdruck nicht so hoch sein. Die Schüler wissen zu diesem Zeitpunkt, wo sie stehen, und haben im Präsenzunterricht mehr Chancen, durch Mitarbeit und mündliche Leistungen auf ihre erwünschten Noten zu kommen.“
Direktoren haben Sorge um Maturanten
Viele Direktoren hätten allerdings auch Bedenken, vor allem in Hinblick darauf, dass gleichzeitig mit der flächendeckenden Rückkehr in die Klassen die Matura stattfindet, sagt Direktorensprecher Josef Wieser, zugleich Leiter des BG/BRG Leibnitz.

Falls ein positiver Fall auftritt und Maturanten in Quarantäne müssen, hätten sie einen Zeitverlust; nun gebe es zwar Ersatztermine, man ist aber trotzdem vorsichtig: „Da hatten wir schon etwas Sorge, dass dies gleichzeitig stattfinden wird. Bei mir in der Schule ist es so, dass ich den Eingang für den Maturatrakt gesondert habe und die Maturanten mit den restlichen Schülern nicht in Berührung kommen – nur dies haben natürlich nicht alle Schulen zur Verfügung.“
Bedenken gegen CoV-Schultest als Eintrittstest
Tourismus-Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat außerdem vorgeschlagen, dass die Selbsttests in den Schulen auch als Eintrittstests – etwa für die Gastronomie – gelten sollen. Ob das so kommt und wie es umgesetzt werden könnte, ist noch offen, auch in diesem Punkt hat Direktor Wieser aber seine Bedenken: „Ich gebe zu bedenken, dass dies natürlich mit hohem administrativen Aufwand verbunden ist. Ich habe 1.300 Schüler und 120 Kolleginnen und Kollegen und für diese müsste ich dann – oder wer auch immer – die Atteste ausstellen.“ Auch Bildungsdirektorin Meixner betont, dass der bürokratische Aufwand die Beteiligten nicht überfordern dürfe.