Die Bundesregierung hat sich mit den Ländern auf eine weitgehende Rücknahme der CoV-Beschränkungen mit 19. Mai geeinigt – damit können Tourismus, Gastronomie, Sport und Freizeitbetriebe mit Einschränkungen aufsperren – mehr dazu in Allgemeine Öffnung am 19. Mai fix. Es sind die drei G´s – Geimpft, getestet oder genesen, die den Zutritt in viele Betriebe ermöglichen werden.
Kleine Gastrobetriebe besonders gefordert
Für die Gastronomie gilt ein strenges Hygienekorsett. So muss der Abstand zwischen den Tischen zwei Meter groß sein – und das wird vor allem für kleine Lokale eine Herausforderung sein – so Klaus Friedl, der Sprecher der Gastronomie: „Vorweg einmal: wir freuen uns, dass wir am 19. aufsperren dürfen. Sicher gibt es für Betriebe die kleinere Flächen zur Verfügung haben schon Probleme, weil sich der Abstand von einem Meter von voriges Jahr auf heuer auf zwei Meter vergrößert hat. Und da schon ein großer Platz Bedarf seitens der Tische vorhanden sein muss. Und das wird einigen Betrieben sehr schwer zu schaffen machen.“
Hoffen auf neue Regeln im Juli
Die Zutrittskontrollen, also Impfpass, Genesungsbestätigung oder Tests, seien kein Problem so Friedl: „Wir werden uns sicher daran gewöhnen müssen. Aber wenn ein Stammgast schon geimpft ist und er zeigt ein-, zweimal den Pass her, wird man es im Betrieb schon wissen und ich glaub, dann ist das Procedere ja einfach zu handhaben. Sicherlich aber beim Betreten mit hoher Fluktuation wird es ein kleiner Aufwand sein, dass man vielleicht einen Mitarbeiter abstellt um das zu kontrollieren. Aber ich glaube das wird sich für die nächste Zeit einspielen und wer weiß wie es dann weitergeht mit 1. Juli, wo ja neue Regeln kommen. Vielleicht fällt das dann weg.“ Und er geht auch davon aus dass die allermeisten Lokale aufsperren werden. Fixkostenzuschutz und Umsatzausgleich würden das sehr gut greifen.
Noch nicht endgültig geklärt ist, ob man in Kombination zum Impfpass einen Ausweis vorlegen muss und wie jene Selbsttests ablaufen sollen, die man direkt im Hotel oder im Lokal machen kann.
Thermen mit Sicherheitskonzepten
Bei den steirischen Thermen blickt man sehr glücklauf auf den 19. Mai. Thermenland Obmann Gernot Deutsch sieht kein Problem für die Thermen mit den Zutrittsregelungen und Hygieneregeln: „Wir haben uns einen ersten Durchblick verschafft und es ist immer so, dass alle diese Regelungen für uns gut machbar sind. Wir sind in der hervorragenden Lage wirklich große Flächen anzubieten d.h. die Abstandsregel, sei es jetzt mit den zwei Metern oder 20m² ist überhaupt kein Problem. Und die Regelung, dass im Falle eines Falles ein Test nicht vorhandenes ist – dass wir den direkt vor Ort machen können, mit den Selbsttest. Das kommt uns natürlich sehr sehr entgegen. Wir haben eine große Anfrage, viele die bereits vor gebucht haben.“
Jeder zweite Platz bleibt frei
Bei der Messe Congress Graz begrüßt man die Öffnungsschritte, wenngleich nur kleine Konzerte und Events möglich sein werden. Viele davon im Freien. So Messe-Vorstand Armin Egger: „Wir haben Gott sei Dank einige Veranstaltungen, die noch halten und auch gespielt werden sollten. Da bringt diese neue Verordnung wirklich einen Lichtblick, und eine Möglichkeit das zu machen. Ganz grob kann man sagen, jeder zweite Sessel muss frei bleiben, dann geht es, und es dürfen nicht mehr als 1.500 Personen sein.“
Messen und Großevents nicht möglich
Im Freien sind maximal 3.000 Besucher erlaubt. An Großevents ist nicht zu denken. Ein Problem sind auch die Messen auf dem gesamten Areal, die aufgrund der Quadratmeterregelung einfach nicht durchführbar sind, so Egger: „Viele Menschen kennen die Stadthalle. Man kennt die Größe dort drinnen. Nach dieser Regelung dürften wir in die Stadthalle 162,5 Personen reinlassen.“
Hier wünscht man sich bis Ende Mai mehr Klarheit, wie es dann ab Juli weitergehen wird, denn ansonsten müsste man erneut die Herbstmesse absagen. die Infrastruktur der Corona-Teststraße in der Halle A wird man für Veranstaltungen nutzen, so Egger.
Fitnessstudios mit digitalem Check-In
Groß ist die Freude bei den vielen Fitnessstudio Betreibern, die nach sieben Monaten endlich wieder aufsperren können. Die 20m² Regel pro Person ist absolut realisierbar, sagt Sprecher Martin Wirth: Weil die Öffnungszeiten im Regelfall groß genug sind, dass man das aufteilt und sehr viele Betriebe sich in dieser Zeit auch vorbereitet haben. Das heißt auch Check-In-Möglichkeiten haben, auch Zeitfenster schaffen, wo Kunden, die es sich einteilen können, auch zur jeweiligen Zeit vorreservieren könnten. Es gibt Auslastungsradars, wo der Kunde im Vorfeld auf der Website sieht, wie ist die Auslastung gerade, mag ich jetzt zu der Auslastung kommen, oder suche ich mir eine auslastungsärmere Zeit."
Neue Kinofilme sind Mangelware
Öffnen dürfen auch die Kinos, aber nicht alle Betreiber ziehen mit, weil auf dem großen deutschen Markt weiter Kinos geschlossen haben, und deswegen auch neue Filme in der Warteschleife hängen, erklärt Stefan Riedler von den Diesel Kinos: „Sehr, sehr viele Filme sind schon fertig und warten auf ihre Veröffentlichung. Natürlich sind wir aber hier Lizenznehmer, und hier legt der Lizenzgeber sehr viel Wert darauf, dass der Film möglichst großflächig ausgespielt werden kann. Ich denke, hier wird es vielleicht nicht der 19.5.2021 mit den Kinoöffnungen werden, aber es wird nicht mehr all zu lange dauern.“
Mit Juli hofft man hier auf eine Öffnung. Kleine Unternehmen wie zum Beispiel das Grazer Schubert Kino, sind flexibler und starten ab dem 20. Mai. Zwei Vorstellungen pro Tag sind hier geplant. Mit Maske und den Besuchern verteilt im Schachbrettmuster.