Schauspielhaus Graz
ORF.at/Christian Öser
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Kultur

„Über Morgen“ beim Dramatikerinnen-Festival

Schon zum fünften Mal findet ab Dienstag das Grazer Dramatikerinnen-Festival statt. Unter dem Motto „Über Morgen“ setzen sich AutorInnen mit den Erwartungen an die Zukunft sowie mit neuen Formen des Theaters auseinander.

„Das Festival will zeitgenössische Dramatik in all ihren Formen zur Diskussion stellen“, so Edith Draxl von der Kulturinitiative uniT, die zusammen mit dem Schauspielhaus Graz für die Durchführung verantwortlich zeichnet.

Glücklich darüber, dass ein Festival nach der Absage im Vorjahr überhaupt möglich ist, zeigt sich auch Schauspielhaus-Chefin Iris Laufenberg. Das Schauspielhaus habe im Vorjahr, nachdem im März die Theater geschlossen wurden, sofort begonnen, Autoren für Kurzstücke zu beauftragen. „Es ging um die Frage, was das Geschehen während der Pandemie mit den Menschen macht“, betonte Laufenberg.

Europa und seine Jugend

Das Schauspielhaus ist heuer auch im Rahmen des Festivals Gastgeber der „International Theatre Conference“ der European Theatre Covention (ETC), die digital und vor Ort stattfinden wird. Ein Teil des Treffens wird auch dem Young Europe Festival gewidmet sein, hier werden Workshops stattfinden und Stücke zum Thema „To:Gather“ gezeigt, die mit Jugendlichen erarbeitet wurden. Zusammen mit Graz Kulturjahr 2020 wird es Programmpunkte geben, die teilweise auch im Klima-Pavillon am Freiheitsplatz stattfinden werden.

Performance und Projekt

Zu den Highlights im Schauspielhaus werden das feministisch-afrofuturistische Drama „First Woman in Space“ von Simone Dede Ayivi und die Performance „Fressen“ des Theaterkollektivs Henrike Igelsias zählen. Das Projekt „Unheimliches Tal / Uncanny Valley“ von Stefan Kaegi von Rimini Protokoll und dem Autor Thomas Melle beschäftigt sich mit der ethnischen Problematik von Robotern.

Die Initiative Kill the Trauerspiel, die sich für Geschlechtergerechtigkeit und Diversität am Theater einsetzt, wird am Projekt „Künstlerinnen gehen ins Theater und sprechen darüber“ teilnehmen. Auch neue Formen sind am Grazer Schauspielhaus bereits in praktischer Erprobung, wurden doch bereits zwei Produktionen – „Judas“ und „Krasnojarsk“ – mit Virtual-Reality-Brille umgesetzt.

Analog und digital

Das Festival wurde als Mix aus analogen und digitalen Formaten konzipiert. Das Online-Angebot wird auf der Festivalplattform abrufbar sein, die über die Website zugänglich ist. Das aktuelle Programm wird ebenfalls auf der Website tagesaktuell veröffentlicht.