„Wir freuen uns unendlich auf die Öffnungsschritte, aber es gibt keinen Grund, übermütig zu werden. Die Epidemie ist noch nicht vorbei“, sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) am Mittwoch. In den steirischen Spitälern sei eine „absolute Entlastung auf den Intensivstationen“ zu verzeichnen, die Zahl der Covid-Intensivpatienten sei seit der Vorwoche massiv gesunken, „doch wenn wir die falschen Schritte machen, würde sich die Epidemie wieder entwickeln“, gab Schützenhöfer zu bedenken.
Mehr als 480.000 Menschen seien in der Steiermark geimpft, 630.000 Personen hätten sich bisher angemeldet; in den nächsten Tagen will man die 500.000er-Marke überspringen und dann „wöchentlich 60.000 Menschen und mehr“ impfen. „Bei rund 700.000 Geimpften haben wird dann eine Herdenimmunität“, machte der Landeshauptmann Hoffnung. Täglich kämen zwischen 6.000 und 8.000 Anmeldungen hinzu.
Um in den Genuss der Lockerungen ab dem 19. Mai zu kommen, wird ein Nachweis der Impfung gegen das Coronavirus, eine Bestätigung der Genesung oder ein negatives Testergebnis benötigt – mehr dazu in Die Regeln für die Öffnung (news.ORF.at). In der Vorwoche wurden in den steirischen Testeinrichtungen insgesamt 644.000 Antigen-Testungen durchgeführt. Mit den fixen Teststationen des Landes und Testbussen auf neun Routen, den steirischen Apotheken, dem kontrollierten Selbsttest-Angebot in den Gemeinden, sowie Testungen in Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern und Alten-und Pflegeheimen steht im Land eine breite Infrastruktur an Testmöglichkeiten zur Verfügung.
Ziel: 750.000 Testungen pro Woche
Durch Ausweitungen will man laut Schützenhöfer künftig wöchentlich auf rund 750.000 Testungen kommen. Am 18. und 19. Mai werde es laut Schützenhöfer verlängerte Öffnungszeiten bis 20.00 Uhr und in Graz bis 22.00 Uhr geben – diese sollen dann jeden Freitag angeboten werden.
Steiermark: Pressegespräch zu weiteren Öffnungsschritten
Zur Präsentation der erweiterten Teststrategie, der künftigen Testmöglichkeiten und zum aktuellen Stand der Impfungen laden ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und SPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang zu einem Pressegespräch ein.
„Digitaler Wohnzimmertest“ mit QR-Code
Bei den Testmöglichkeiten kommt in der Steiermark etwa der „digitale Wohnzimmertest“ hinzu, der in 164 Apotheken des Landes abgeholt werden kann. Durch die Kombination mit einer Smartphone-App erhalten die Testwilligen eine digitale Bestätigung. Die Kits werden mit QR-Code ausgegeben. Dieser wird bei der Anmeldung über das Smartphone ausgelesen, das Testergebnis anschließend inklusive QR-Code fotografiert und über die App hochgeladen. Die Testbestätigung kommt aufs Handy. Die Kits werden ab dem 19. Mai kostenlos in Apotheken abgegeben werden – mehr dazu in So soll der Heimtest als Zutrittstest gelten (4.5.2021).
Lang: „Kostet viel, ist aber gut investiert“
Finanzreferent Anton Lang (SPÖ) sprach bei den Ausgaben des Landes durch die Ausweitung der Testkapazitäten von einem „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“: „Es kostet viel Geld, aber es ist gut investiertes Geld.“ Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) bedankte sich rückblickend auf die letzten Monate bei den Pflegekräften und rief zur „Solidarität mit jenen, die sozial betroffen wurden und es aus eigenen Kräften nicht schaffen“ auf.
Bogner-Strauß: „Virus ist gekommen, um zu bleiben“
„Freude und Freiheit mit Verantwortung verbinden“: So appellierte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) an die Bevölkerung im Hinblick auf die bevorstehenden Öffnungen. „Klar ist, das Coronavirus ist gekommen, um zu bleiben“, betonte die Landesrätin. 106.000 Menschen in der Steiermark seien bisher voll immunisiert, in der nächsten Wochen sollen es 60.000 mehr werden – mehr dazu in Über eine Million Vollimmunisierte (news.ORF.at); sie bat alle Steirerinnen und Steirer sich impfen zu lassen.
Graz vervierfacht Testkapazitäten
In der Stadt Graz werde die Testkapazität im Zuge der Öffnungen vervierfacht – von 10.000 Test auf 45.000 Test täglich, schilderte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP). Bei der Teststation Messe werden 20 Spuren geöffnet, so dass dort nunmehr täglich 8.000 Testungen erfolgen können. Über die gesamte Stadt hinweg werden in der kommenden Woche zehn neue Stationen geöffnet, berichtete Nagl.
Gerhard Kobinger, Präsident der Apothekerkammer, betonte schließlich, dass in den Apotheken bisher bereits 1.400 CoV-Positive durch Test identifiziert worden seien, zwei neue Teststationen in Graz (Congress und Tummelplatz) werden überhaupt von Apotheken betrieben.