Chronik

Josef-Krainer-Preise für Miklas, Neuhold und Pizzera

Der frühere Superintendent der evangelischen Kirche Steiermark, Hermann Miklas, und der katholische Theologe Leopold Neuhold sind am Mittwoch mit dem „Großen Josef-Krainer-Preis“ ausgezeichnet worden. Auch der Musiker Paul Pizzera wurde geehrt.

Die Josef-Krainer-Preise zählen zu den ehrenvollsten Auszeichnungen der Steiermark. Sie werden seit 1973 in Erinnerung an Josef Krainer sen., der von 1948 bis 1971 Landeshauptmann der Steiermark war, für hervorragende Leistungen durch den jeweiligen Landeshauptmann gemeinsam mit dem Obmann des Josef-Krainer-Gedenkwerks, Gerald Schöpfer, vergeben. Seit 1993 wird der Josef-Krainer-Preis in den drei Kategorien des „Großen Josef Krainer-Preises“, des „Josef Krainer-Würdigungspreises“ und des „Josef Krainer-Förderungspreises“ vergeben.

Klug, mit Herz und Humor

In diesem Jahr wurde der „Große Josef-Krainer-Preis“ an drei Personen vergeben. „Mit kluger, weltoffener und positiv ausgerichteter Art durch das Leben zu gehen, zeichnet Hermann Miklas aus. Mit Hirn, Herz und Humor herausfordernden Zeiten zu begegnen, war und ist die Leitlinie von Leopold Neuhold, und dass wir in der Steiermark mit Paul Pizzera einen so einen authentischen und humorvollen Künstler haben, ist für unser Kunst- und Kulturland großartig“, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP).

Hermann Miklas wirkte in Voitsberg und Wien als Pfarrer, 1999 wurde er zum Superintendenten der Steiermark gewählt und 2011 im Amt bestätigt. 2018 ist er nach 19 Jahren im Amt in den Ruhestand getreten. Er war via Video bei der Überreichung mit dabei.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), Gerald Schöpfer und Georg Krainer überreichten an den Theologen Leopold Neuhold und an den Musiker und Kabarettisten Paul Pizzera den Großen Josef-Krainer-Preis.
Land Steiermark/Fischer
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), Gerald Schöpfer und Georg Krainer überreichten an den Theologen Leopold Neuhold und an den Musiker und Kabarettisten Paul Pizzera den Großen Josef-Krainer-Preis

Der römisch-katholische Theologe und Sozialethiker Leopold Neuhold lehrte am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz, welchem er bis zu seiner Emeritierung 2019 als Leiter vorstand. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Katholische Soziallehre, Wertewandel, Religionssoziologie, Jugendsoziologie, moderne Gesellschaft und katholische Soziallehre.

Über den „Großen Josef-Krainer-Preis“ darf sich auch der Kabarettist und Musiker Paul Pizzera freuen. 2011 gewann er den Grazer Kleinkunstvogel, im gleichen Jahr schloss er sein Germanistikstudium ab. Pizzera hat bereits mit elf Jahren seine erste Punkband gegründet, mit 19 stand er im Rahmen eines Poetry Slam erstmals auf einer Bühne, und seither ist er nicht mehr runterzukriegen. 2015 gründete er mit Otto Jaus das Mundart-Popduo „Pizzera & Jaus“, sein erstes Buch „Der hippokratische Neid“ (2020) erwies sich als Bestseller.

Auch zehn Wissenschaftler geehrt

Den Würdigungspreis erhielt Stefan Freunberger vom Institut für Chemische Technologien von Materialien (TU Graz) für seine Forschungen im Bereich von Hochenergiebatterien sowie Sauerstoffbatterien und ihrem Alterungsprozess. Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Neurowissenschafterin Daniela Pinter von der Universität Graz: Sie befasst sich mit strukturellen Veränderungen des Gehirns und seinen Reparaturmechanismen.

Die Josef-Krainer-Förderpreise stellten für Nachwuchswissenschaftler eine Anerkennung ihrer Leistungen dar und ermutigt zu weiterer Arbeit auf wissenschaftlichem Gebiet: Die Preise gingen an Marlene Brosch (Rechtswissenschaften), Karin Dissauer (Physik), Petra Spörk-Erdely (Werkstoffkunde), Senad Halibasic (Kulturwissenschaften), Christiane Klec (Molekularbiologie), Florian Kleinegger (Medizinische Wissenschaften), Birgit Moser-Plautz (Sozial- und Wirtschaftswissenschaften), Giulia Nascimbeni (Technische Physik).