Fahrräder im Verkaufsraum ausgestellt
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Wirtschaft

Fahrradhandel kämpft mit Lieferengpässen

Der Sportartikelhandel beklagt nach dem CoV-Winter große Einbußen. Der Fahrradsektor hingegen boomt – doch aufgrund von Produktions- und Lieferproblemen in Asien sind die Lager vieler Händler leer.

Die Ausfälle von bis zu 95 Prozent aus dem Wintersportsektor sind nicht mehr aufzuholen. Da kommt der Fahrradboom gerade recht – nur fehlt hier ganz klar das große Angebot.

„Mit dem begnügen, was in den Läden steht“

Das gilt auch für die Fachgeschäfte, sagt Harald Scherz, Fachgruppenobmann für Handel und Mode mit Freizeitartikel der Wirtschaftskammer Steiermark: „Wir haben einen Engpass, das ist ganz klar, der Kunde muss sich mit dem begnügen, was in den Läden steht. Die Geschäfte haben alle noch Räder stehen, das ist keine Frage, aber die große Auswahl wird es nicht mehr sein. Früher um die Zeit hat man immer nachbestellt bei der Industrie, das eine oder andere Modell, und dieses Problem haben wir heuer, dass wir das nicht können.“ So stehen viele Lager leer, und die Händler warten noch immer auf bis zu 50 Prozent ihrer Bestellungen, die eigentlich schon im Winter verfügbar sein sollten.

Vielfältige Ursachen

Die Ursachen sind vielfältig: Die CoV-Pandemie und die damit verbundenen Produktionsstopps in Asien sorgen zum einen für Lieferengpässe, „und eigentlich geht es jetzt über das ganze Jahr, wo das nachhängt. Die Blockade des Sues-Kanals hat auch noch ein bisschen dazu beigetragen, dass war aber nicht das große Problem. Aber auch der Fahrrad-Boom allgemein, der ist natürlich absolut da, und das ist eben das Problem, der ist weltweit.“

Wenn etwas knapp ist, wird es meist teurer

Auch die Transportkosten sind gestiegen, so Scherz weiter, und das werden wohl auch die Kundinnen und Kunden zu spüren bekommen: „Also wie man weiß, hat ein Überseecontainer vor Corona 1.800 bis 2.000 Euro gekostet, und das ist jetzt bei 10.000 Euro – allein die Fracht eines Containers. Und wenn was knapp ist wird es meistens teurer, und das werden wir leider spüren müssen.“

Die Fahrradhändler haben in der Zwischenzeit schon ihre Bestellungen für das nächste Jahr aufgegeben. Insgesamt hofft man auf dem Sportartikelmarkt im Sommer durch mehr Österreich-Urlaub auf einen guten Umsatz im Freizeitbereich.