Essen in Großküche
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Wirtschaft

Vernetzung für Regionales in Großküchen

Großküchen wollen und müssen zunehmend regionale und saisonale Lebensmittel von heimischen Bauern verarbeiten. Dazu wurde ein das Bäuerliche Versorgungsnetzwerk (BVN) gegründet. Es soll nun kräftig wachsen.

Das neue Versorgungsnetzwerk soll dafür sorgen, dass Großküchen mehr regionale Lebensmittel geliefert bekommen. Bisher gab es oft das Problem, dass ein einzelner Bauer nicht genug liefern konnte. Mit dem Zusammenschluss soll es möglich werden, dass Großküchen sicher und einfach regionale Lebensmittel beziehen – mehr dazu in Großküchen: Mehr regionale Lebensmittel (15.1.2021).

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In der Aufbauphase

Noch ist das Bäuerliche Versorgungsnetzwerk in der Aufbauphase, zehn bäuerliche Betriebe machen mit, drei Großkunden werden beliefert – konkret die Küche Graz, die Küche des LKH Graz und das Bildungszentrum Steiermarkhof in Graz-Wetzelsdorf.

BVN-Geschäftsführer Markus Weyer zur Rolle des Versorgungsnetzwerks, das als Genossenschaft organisiert ist: „Es gibt gesetzliche Vorgaben und Kriterien zur nachhaltigen Beschaffung, und wir sehen uns als Umsetzer. Wir unterstützen Großküchen dabei, den Anteil an regionalen und saisonalen Produkten zu erhöhen und auch den Bioanteil zu erhöhen.“

„Türöffner für bäuerliche Betriebe“

Konkret funktioniert es so: Die Bauern liefern Gemüse oder Obst an einen anderen bäuerlichen Produzenten, der die Sachen verarbeitet, etwa die von der Großküche gewünschte Menge an Kartoffeln oder Karotten klein schneidet. Dann werde es von dort direkt an die Küche geliefert, sagte Markus Weyer. Diese bekomme einen guten Einkaufspreis und habe einen Ansprechpartner, und auch die Bauern hätten Vorteile: „BVN ist der Türöffner für bäuerliche Betriebe zu Großküchen, wir sind so strukturiert, dass der größte Teil der Wertschöpfung bei den bäuerlichen Betrieben bleibt.“

Ziel sei es sowohl auf Kunden- als auch auf Lieferantenseite kräftig zu wachsen, so Weyer. Derzeit sei man vor allem im Großraum Graz sowie der Süd- und Oststeiermark tätig.

Versorgungszentrum geplant

Deshalb arbeite man auch an einer noch professionelleren Logistik, einem Versorgungszentrum, sagte Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP). Die heimische Landwirtschaft sei klein strukturiert, für die Großküchen sei aber eine Anlaufstelle wichtig.

„Es ist uns leider bisher aufgrund dieser kleinen Strukturen und der herausfordernden Logistik nicht möglich gewesen, Großküchen wie Krankenhäuser, Schulen, Kasernen, mit direkt vom Bauern-Produkten zu beliefern, und diese Brücke wollen wir jetzt mit diesem Versorgungszentrum bauen und gleichzeitig auch ein Angebot an die Gastronomie machen“, so der Landesrat. Mit Gemüse, Obst, Milch und Fleisch werde man schon bald eine große Produktpalette anbieten können, hofft Seitinger.