Wenige Tage vor dem Start hänge die Reisebus-Branche noch in der Luft, sagt Peter Lackner von der Fachgruppe Verkehr in der Wirtschaftskammer Steiermark. Klar sei zwar, dass Busse nur zu 50 Prozent besetzt sein und pro Sitzreihe zwei Fahrgäste Platz nehmen dürfen, vieles andere sei aber noch offen, so Lackner: „Ich werde bombardiert von den Unternehmen. Wir bekommen Anfragen von allen möglichen Gruppen, die gerne wieder fahren würden, und wir können ihnen einfach nicht sagen, was wir wirklich brauchen, um wieder fahren zu können.“
Fahrgemeinschaft oder Zusammenkunft
Laut Lackner scheinen sich die zuständigen Ministerien nicht auf eine klare Formulierung für die Reisebusbranche einigen zu können. „Ich höre, dass es vom Verkehrsministerium, so wie es in der Verordnung auch steht, als Fahrgemeinschaft gesehen wird und vom Gesundheitsministerium als Zusammenkunft, aber ich bekomme nichts schriftlich, wir bekommen keine Auskunft, wir hängen komplett in der Luft“, sagte Lackner,
Gilt für die Branche statt einer Fahrgemeinschaft der Begriff Zusammenkunft, würde das alles komplizierter machen, sagt Lackner: „Dann werden möglicherweise noch Bewilligungen und Anzeigen bei der Behörde notwendig sein, dann werden entsprechende Präventionskonzepte notwendig sein, dann wird es wirklich für jede Fahrt mühsam.“
Personalmangel
Mühsam könnte in den nächsten Monaten für viele steirische Busunternehmer auch die Personalsituation werden – nicht wenige Fahrer hätten sich inzwischen beruflich anders orientiert, sagt Unternehmerin Claudia Tieber: „Wenn für unsere ausgebildeten Buslenker so lange keine Arbeit vorhanden ist, hat sich ein Teil der Mitarbeiter verabschiedet und eine Veränderung wahrgenommen.“