Ehemaliges Konzentrationslager Mauthausen (28.4.2015)
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com
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Geschichte

Mauthausen: Gedenken an steirische Opfer

Am Sonntag findet die Gedenk- und Befreiungsfeier des Konzentrationslagers Mauthausen statt, heuer in hybrider Form. Gedacht wird auch der Opfer in der Steiermark, denn auch in der Steiermark gab es zahlreiche Mauthausen-Außenlager.

Die traditionelle jährliche Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen wird am Sonntag etwas kleiner ausfallen als gewohnt. Aber im Gegensatz zum Vorjahr, wo die Veranstaltung zur Gänze online stattfand, können zumindest kleine Delegationen vor Ort teilnehmen – mehr dazu in Befreiungsfeier in KZ-Gedenkstätte heuer hybrid; zu sehen auch im Livestream.

Einige Außenlager

In der Steiermark gab es gleich mehrere Außenlager des KZ-Mauthausen – von Leibnitz über Lannach und Peggau bis nach Eisenerz und St. Lambrecht. Mehr als 2.000 Männer und Frauen wurden dort von den Nazis im Stollenbau, der Rüstungsindustrie oder der Landwirtschaft oft zu Tode geschunden. Der Großteil der Menschen, die die Nazis in KZs festhielten, waren Juden, doch auch Kritiker des Nazi-Regimes, Roma und Sinti oder Kriegsgefangene wurden zu Opfern.

Unter ihnen waren auch viele steirische Widerstandskämpfer aus dem Gebiet Leoben, Eisenerz, Hochschwab oder Gesäuse, sagte Werner Anzenberger vom Mauthausen-Komitee: „Die Männer in den Bergen haben Sabotageakte vorbereitet und diese dann in den Tälern durchgeführt, aber die waren noch relativ geschützt. Völlig ungeschützt waren jene, die Unterschlupf gewährt haben den Partisanen, die Verpflegung zur Verfügung gestellt haben.“

Mehrere Verhaftungswellen

Viele von ihnen seien in die Todeslager gebracht worden, so Anzenberger: „Da gab es immer wieder Verhaftungswellen, eine ganz starke etwa im Sommer 1944. Da sind etwa 500 Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, da sind Unternehmer, Arbeiterinnen, Bauern und Keuschler dabei gewesen. Sie wurden in die KZs gebracht vor allem in das KZ Ravensbrück. und viele von ihnen sind nicht zurück gekommen.“

Knapp ein Drittel der jüdischen Bevölkerung der Steiermark wurde in der Nazi-Zeit ermordet. Nach Schätzungen gibt es allein im steirischen Widerstand gegen das Hitler-Regime 1.000 Todesopfer.