Mann mit einer Bierdose, die vor ihm steht
ORF.at/Lukas Krummholz
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Gesundheit

Dialogwoche Alkohol: „Wie viel ist zu viel?“

Unter dem Motto „Wie viel ist zu viel?“ startet am Montag wieder die „Dialogwoche Alkohol“. Ziel der Woche, die pandemiebedingt online stattfindet, ist, über Alkohol und seine Auswirkungen zu informieren und zum Nachdenken über den eigenen Alkoholkonsum anzuregen.

Österreichweit gelten 370.000 Menschen als alkoholsüchtig, doppelt so viele weisen einen problematischen Alkoholkonsum auf. Anders formuliert: Jeder neunte Österreicher trinkt zu viel.

50- bis 60-Jährige sehr gefährdet

Neun der 18 steirischen Veranstaltungen in der Dialogwoche Alkohol werden von der steirische Fachstelle für Suchtprävention (VIVID) angeboten – unter anderem zum Thema Alkohol im Alter. Denn in der Altersgruppe der 50- bis 60-Jährigen ist der problematische Alkoholkonsum laut Suchtberater Wolfgang Zeyringer am stärksten vertreten, „denn dort sind es 19 Prozent der Personen in dieser Altersgruppe. In der Gruppe der 60- bis 90-Jährigen nimmt dieser Anteil ab, da bewegen wir uns bei 14 Prozent. Das hat aber auch damit zu tun, dass Menschen, die wirklich schon Alkoholiker sind, in dem Alter dann oft versterben.“

Verluste und Verträglichkeit

Die Gründe für den Griff zum Alkohol seien vielfältig, so der Suchtberater, gerade bei Menschen der Generation 60 plus zeige sich aber etwa, „dass dort Ereignisse sind, etwa, dass man aus dem Berufsleben in den Ruhestand übertritt, das ist doch ein einschneidendes Ereignis für viele Menschen. Und zum anderen gibt es im Alter oft Verlusterfahrungen zum Beispiel Tod des Partners oder der Partnerin“.

Gerade für ältere Menschen könne der Alkohol aber zu einer gefährlichen Spirale werden, da er mit zunehmendem Alter auch weniger verträglich ist, also stärker wirkt, so Zeyringer: „Durch diese geringe Verträglichkeit steigen dann auch schneller körperliche Schädigungen, steigt auch das Abhängigkeitsrisiko, und auch die Nieren- und Leberfunktion nimmt ab.“ Besonders kritisch wird es, wenn auch Medikamente im Spiel sind.

Ein großes Bier oder ein Viertel Wein

Wie viel aber ist denn nun genug? Richtwert für einen erwachsenen Mann ist ein großes Bier oder ein Viertel Wein pro Tag – bei Frauen und älteren Personen weniger, so der Suchtexperte, der auch mit Mythen aufräumt, wie etwa: „Mit Alkohol schläft man besser. Da muss man sagen: Alkohol ist zwar ein gutes Einschlafmittel, aber es ist ein sehr schlechtes Durchschlafmittel“.