Geisterfahrer im Tunnel
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Geisterfahrer gestoppt: Polizisten ausgezeichnet

Sie haben für das Weihnachtswunder 2020 gesorgt – die beiden Polizisten, die im Dezember auf der A9 einen Geisterfahrer stoppten. Am Montag bekommen Christian Schwab und Peter Schöfl dafür den Verkehrsaward in der Kategorie Polizei.

Der Preis, der seit 2001 für besondere Leistungen im Sinne der Verkehrssicherheit vergeben wird, geht diesmal an die beiden Beamten der Autobahnpolizei Trieben, denn die beiden Inspektoren bewiesen Nerven und verhinderten Gröberes.

Alarmzustand kurz vor Weihnachten

Am Nachmittag des 22. Dezember läuteten die Telefone in der Verkehrsredaktion Sturm: Ein schwarzer Audi raste auf der Autobahn von der Mautstelle Bosruck Richtung Trieben, bei Nebel und schlechter Sicht, mit rund 120 km/h und auf der falschen Seite. Alarmierte Autofahrer meldeten sich auch bei der Polizei, erste Unfallmeldungen gingen ein.

Unfassbare Szenen

Wie die Bilder der ASFINAG-Überwachungskameras zeigen, gab es vor allem in den Tunnels Rottenmann und Selzthal unfassbar brenzlige Situationen: Autofahrer verrissen im tatsächlich letzten Moment das Steuer und konnten ausweichen; manche bremsten wild, um den Frontalzusammenstoß zu vermeiden.

Die Autobahnpolizei Trieben wurde verständigt; Christian Schwab und Peter Schöfl waren zu dem Zeitpunkt gerade auf Streife und fuhren dem Geisterfahrer mit Blaulicht und Folgetonhorn entgegen. „Es ist eine Geisterfahrermeldung durchgekommen. Wir waren in der selben Richtung unterwegs, haben dann umgedreht. Wir hatten Zweifel, ob er uns soweit entgegenkommt. Aber er kam uns dann tatsächlich rund drei Kilometer von Trieben entfernt entgegen“, schildert Peter Schöfl.

Nach 17 Kilometern und drei leichten Unfällen gestoppt

Zwischen Trieben und Rottenmann trafen die Beamten dann auf den Geisterfahrer: 17 Kilometer lang war er da bereits falsch unterwegs. Er reagierte auf die Polizei, wurde langsamer, ließ sich zum Fahrbahnrand drängen und stoppte schließlich seine Fahrt.

„Es war uns wichtig, dass er nicht an uns vorbeikommt. Mit eingeschaltetem Blaulicht und Lichthupe ist es uns gelungen, ihn an den Fahrbahnrand zu drängen und anzuhalten“, so Schöfl. „Er hatte bis zu diesem Zeitpunkt drei Unfälle verursacht, aber die waren alle glimpflich ausgegangen, es waren nur Streifungen mit Sachschaden – Gott sei Dank“, so Schwab. „Es ist nicht alltäglich. Wir sind schon stolz darauf, dass wir diesen Award haben. Es ist ein große Ehre“, sagten beide.