Alfred Pierer im „Sonntagsgespräch“
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Coronavirus

Hotelier zu Öffnung und Umweltgedanken

Mit 19. Mai öffnen auch die steirischen Tourismusbetriebe wieder. Der oststeirische Hotelier Alfred Pierer spricht von voller Motivation bei Unternehmern und Gästen nach harten Monaten. Jetzt müssten Schritte erfolgen, um den Tourismus umweltfreundlicher zu gestalten.

Nach Monaten im Lockdown öffnen Mitte der Woche auch die steirischen Beherbergungsbetriebe ihre Pforten. Im ORF Steiermark-„Sonntagsgespräch“ bilanziert Hotelier Alfred Pierer den Lockdown und blickt motiviert in die Zukunft.

Zeit für Investitionen genutzt

Man habe die Zeit der Schließung im Lockdown genutzt, um – wie einige andere Betriebe auch – zu investieren. Das Risiko, das in der Pandemiezeit zu tun, sei man eingegangen, so Pierer: „Wir haben die Investitionen vorgezogen in die Zeit, wo wir niemanden gestört haben. Jeder will ein schönes Haus, aber niemand ein Baustelle. Daher war die Zeit jetzt perfekt. Wir haben das optimal nützen können.“

Alfred Pierer im „Sonntagsgespräch“ mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller
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„Wir brennen schon aufs Aufsperren“

Dennoch sei der Lockdown alles andere als einfach gewesen, meinte der Hotelier, umso größer sei jetzt die Freude über die Öffnung. „Die Zeit war in den vergangenen sieben Monaten nicht immer einfach. Wir sind gut vorbereitet und voll motiviert, auch die Mitarbeiter. Wir brennen schon aufs Aufsperren“, so Pierer, „auch die Gäste freuen sich. Als es klar war, dass es Mitte Mai losgeht, war die Anfrage enorm. Wir müssen einen großen Dank an unsere Gäste aussprechen. Sie sind immer mitgegangen, als man beispielsweise gehört hat, dass Weihnachten nichts geht und Ostern. Sie haben immer umgebucht“.

Von Vorteil für seinen Betrieb sei, dass die Gäste zum größten Teil aus Österreich kommen, sagte Pierer: „Wir haben auch vor der Pandemie immer österreichische Gäste gehabt zu 95 Prozent. Das ist jetzt unser großer Vorteil. Der Markt ist vor der Haustüre. Die Leute wollen einfach die Natur und die Ruhe bei uns genießen.“

Fachkräftemangel vor und in der Krise

Der Fachkräftemangel ist auch im Tourismus Thema. Auf die Frage, ob und wie sehr sich dieses Problem in der CoV-Krise verschärft habe, sagte Pierer: „Wir starten mit fast derselben Mannschaft, fast zu 100 Prozent. Es ist keiner weggegangen. Würde das noch länger dauern oder noch einmal passieren, hätten wir auch ein massives Problem. Aber der Facharbeitermangel war schon vor der Krise da, und die Regierung wird sicher Maßnahmen setzen, um das Problem in den Griff zu bekommen.“

Gute öffentliche Anbindung fehlt

Die Region habe sich dem Problem des „Overtourism“ angenommen, sagte der Hotelier, das Zusammenspiel zwischen Natur, Tourismus und Unternehmertum solle verbessert werden. „Grundsätzlich arbeitet die Region an dem Projekt ‚Respekt‘ gegenüber der Landschaft, den Grundstückseigentümern, der Landwirtschaft. Gemeinsam können wir einen guten Weg finden, wo jeder etwas hat, der Landwirt. Der Wirt und natürlich auch der Gast. Wir sind auf einem guten Weg“, so Pierer. Was es noch brauche, sei Infrastruktur im Sinne einer öffentlichen Anbindung der Tourismusbetriebe.