Ein Drittel aller Verkehrsunfälle in der Steiermark passiert, weil wir abgelenkt sind, erklärt Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle: „Wir haben ein Ablenkungsproblem. Ablenkung heißt aber nicht nur Handy, sondern auch viele andere Dinge, dass man sich einer anderen Tätigkeit widmet bis hin, dass man sich vielleicht im Auto auch umdreht, um das quengelnde Kleinkind zu betreuen. Das ist der höchste Risikofaktor im Straßenverehr, beim Autofahren.“
Auch viele Unfallopfer abgelenkt
Aber nicht nur viele Unfallverursacher sind beim Zeitpunkt des Unfalls abgelenkt, fand Peter Spitzer heraus – auch bis zu 25 Prozent der Unfallopfer sind es: „Auch hier habe ich sehr viel Potential mit mehr Aufmerksamkeit.“
Das betrifft vor allem Kinder – und darauf konzentriert sich heuer die Verkehrssicherheitsaktion „Augen auf die Straße, fertig, los“, sagt Elisabeth Fanninger von „Große Schützen Kleine“. Kopfhörer und Handy sind bei Jugendlichen Ablenkungsproblem Nummer eins: „Oft ist es einem ja gar nicht bewusst, was es irgendwie bewirkt, als Kind, wenn ich jetzt mit Kopfhörern Musik höre, weil ich seh’ ja eh alles – dabei soll eben auch verdeutlicht werden, wie wichtig die Ohren sind, dass wir Warnsignale rechtzeitig wahrnehmen können, zum Beispiel Hupen oder Klingeln, wenn wir mit dem Fahrrad unterwegs sind“, so Fanninger.
Tempo 30 vor Schulen soll ausgebaut werden
Zusätzlich zu diesem Verkehrssicherheitsprojekt plant das Land, die Tempo 30-Zonen rund um Schulen bis zum Herbst fast lückenlos auf die Steiermark auszuweiten, sagt Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ): „Es gibt natürlich immer auch dort Probleme, je nachdem, um welche Straßen es sich handelt, die an der Schule vorbeiführen, wie die Zufahrtsmöglichkeiten sind, es ist oft zäh. Wir dürfen aber nicht nachlassen, wir müssen da einfach weiterschauen, dass dieses Tempo 30 vor allen Schulen in der Steiermark kommt.“ Derzeit gibt es in der Steiermark noch 27 Schulen an Landes- oder Bundesstraßen ohne Tempo 30.