Bunte Tabletten liegen auf einem Tisch
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Chronik

Drogenkonsum in CoV-Pandemie rückläufig

Die CoV-Pandemie hat offenbar dazu geführt, dass im Vorjahr in Österreich weniger Partydrogen, Alkohol und Nikotin konsumiert worden sind. Das zeigt eine aktuelle Studie, in der Abwässer von verschiedenen Kläranlagen untersucht wurden.

Die Analysen des Abwassers aus Kläranlagen werden jährlich im Rahmen eines Drogen-Monitoring-Programmes in europäischen Städten untersucht. Für die Studie wurde Abwasser aus elf Kläranlagen – von Südtirol über Innsbruck bis nach Graz und Kapfenberg – abgenommen und anschließend in einem Speziallabor der Gerichtsmedizin Innsbruck untersucht – mehr dazu in 2020: Pandemie bremst Drogenkonsum (tirol.ORF.at).

Nikotin, Alkohol und Partydrogen weniger konsumiert

Die Untersuchung der Proben lässt Rückschlüsse auf den Alkohol-, Nikotin- und Drogenkonsum von etwas mehr als einer Million Menschen zu, so die Experten. Dabei zeige sich, dass die CoV-Pandemie und die Lockdowns offenbar zu einem Rückgang beim Konsum von Alkohol und Nikotin geführt haben.

Besonders deutlich zeige sich auch der Rückgang bei Partydrogen wie Ecstasy. „Wir wissen, dass Substanzen wie Alkohol, aber auch Drogen, die bevorzugt bei Partys am Wochenende konsumiert werden, dass bei denen der Konsum am Wochenende deutlich ansteigt. In Folge der Pandemie haben wir aber feststellen können, dass diese Spitzen deutlich abgeflacht bis ganz weggefallen sind“, sagt der Studienleiter Herbert Oberacher.

Cannabis als häufigste illegale Droge

Sieht man sich die Ergebnisse der beiden untersuchten steirischen Kläranlangen in Graz und Kapfenberg an, dann zeige sich, dass Cannabis die illegale Droge ist, die am meisten konsumiert wird; danach folgt mit großem Abstand Kokain und anschließend synthetische Drogen wie Ecstasy, die auch MDMA genannt wird.

„Auffällig bei den beiden ist, dass es im Jahresvergleich bei Graz eine Zunahme von Metamphetamin und einen Rückgang bei MDMA gegeben hat. Dieser Rückgang bei MDMA ist in Kapfenberg zu beobachten gewesen und zusätzlich auch ein Rückgang von Amphetamin und Metamphetamin. Dafür ist in Kapfenberg der Kokainkonsum angestiegen, der in Graz gleichgeblieben ist“, erklärt Oberacher.

Experten für gezielte Prävention

Der Kokainkonsum in Kapfenberg hat sich von 2019 auf 2020 verdoppelt. Generell bemerke man in Ostösterreich eine leichte Zunahme der Droge Crystal Meth – hier wäre eine gezielte Präventionsarbeit sinnvoll, um eine Ausbreitung zu verhindern, so die Experten.