Der Huchen ist mit einer Länge von weit mehr als einem Meter und einem Gewicht von über 30 Kilogramm der größte lachsartige Fisch Europas und gilt als König der Flüsse.
90 Prozent des Lebensraums verloren
Doch nicht nur in der Donau ist der auch als „Donaulachs“ bekannte Fisch selten geworden, weiß Steven Weiss – er ist Biodiversitätsforscher an der Uni Graz und hat untersucht, wie es um den Huchen steht: „Der Huchen im Allgemeinen ist stark gefährdet. Das heißt, er hat in Österreich über 90 Prozent seines Lebensraumes längst verloren. Zum Glück haben wir die letzte Großpopulation in Österreich hier in der Mur. Allerdings war die Population auch hier früher viel größer. Mit dem Wasserkraftausbau und vor allem den Regulierungen der Flüsse in Österreich ist die Population stark geschrumpft.“

Kraftwerke verändern Lebensraum
Denn Kraftwerke versperren den Huchen den Weg flussaufwärts zu ihren Laichplätzen. Die Fischaufstiegshilfen nehmen sie nicht immer an, und auch dahinter hat sich der Lebensraum verändert: Schlamm und Sedimente sammeln sich vor den Staumauern, doch Huchen brauchen Kies zum Laichen. Jung-Fische wiederum müssen im ruhigen Wasser Schutz suchen, um wachsen zu können – durch die Flussregulierungen sind die Flüsse aber schneller geworden.

Durch die Aufzucht in Zuchtanlagen versucht man schon seit geraumer Zeit, der schwindenden Huchenpopulation gegenzusteuern – der Erfolg wird von Experten allerdings angezweifelt.
Zwei Drittel der Population in Mur zu finden
Die Mur ist mittlerweile eines der letzten Gewässer, in denen sich der Fisch noch in großer Zahl vermehrt: Hier finden sich zwei Drittel der österreichischen Huchen-Population – die Steiermark ist damit eines der letzten großen Huchen-Habitate in Zentraleuropa.

Der Grazer Franz Keppel – auch bekannt als „Huchen-Franz“ – verbringt seit seiner Kindheit viel Zeit an der Mur – wenn er außerhalb der Schonzeit einen Huchen fängt, dann um zu kontrollieren, wie es dem Fisch geht; abschließend entlässt er ihn sofort wieder zurück ins Wasser.
Hochzeit der Huchen
Oft ist der Grazer auch mit seiner Kamera unterwegs, und so gelang ihm schon das eine oder andere Mal, besondere Momente festzuhalten – etwa die „Hochzeit der Huchen“: „Wenn der Fluss die Temperatur acht Grad hat, alle Huchen den Drang der Liebe verspüren, sich suchen, da gibt es dann Buhlkämpfe. Sie sind ein Spektakel sondergleichen: Da wird richtig mächtig gekämpft – um das Weibchen natürlich.“

Damit bleibt auch die Vermehrung gesichert. Und solange es, wie im oberen Teil des Flusses, noch ein Schutzgebiet gibt, wird der Huchen in der Mur auch der "König des Flusses“ bleiben.