Öffnung Gastronomie
ORF/ Petra Ottitsch
ORF/ Petra Ottitsch
Coronavirus

Gastro und Hotellerie für weitere Lockerungen

Seit einer Woche ist in den Hotels und Restaurants wieder so etwas wie Normalität eingekehrt. Dort ist man mit der erste Öffnungswoche zufrieden, wünscht sich aber weitere Lockerungen wie den Fall der Maskenpflicht und Ausdehnung der Sperrstunde.

Die steirischen Thermen waren am ersten Urlaubswochenende nach der Öffnung ausgebucht – mehr dazu in Steirische Thermen zu Pfingsten ausgebucht; auch sonst habe es in der Hotellerie trotz des schlechten Wetters keine Stornierungen gegeben, und die Buchungslage sei weiterhin sehr gut, sagt Johann Spreitzhofer, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer: „Alle waren sehr zufrieden, dass sie einfach wieder einmal hinauskommen, sich bedienen lassen und Gäste sein dürfen.“

Gastro: Problem Mittagsgeschäft

Auch die Gastronomie spricht von einem zufriedenstellenden Start: Die Reservierungen seien vor allem in der gehobenen Gastronomie ausgezeichnet, so Fachgruppenobmann Klaus Friedl. Grund zur Freude gebe es aber nicht überall: „Was jetzt auffällt in der Branche, das Mittagsgeschäft bricht uns total weg – es gibt noch sehr viele Firmen, die ihre Mitarbeiter auf Homeoffice haben, das ist halt ein großes Problem für die Gastronomie.“

Hoffen auf weniger Mindestabstand

Um das Geschäft weiter anzukurbeln, wünscht man sich noch mehr Erleichterungen, etwa eine Verringerung des Mindestabstandes auf einen Meter oder dass ein normaler Mundnasenschutz ausreicht, sagt Friedl, „und was uns ganz gut tun würde, diese Vier-Personen-Regelung indoor und die Zehn-Personen-Regelung outdoor müsste fallen, weil wir brauchen das Geschäft von Hochzeiten, Firmungen, Taufen und dergleichen“.

„Maskenpflicht sollte ehebaldigst wegkommen“

In den Hotels sollte die Maskenpflicht fallen, hofft Johann Spreitzhofer: „Da müssen wir wirklich schauen, dass die Maskenpflicht ehebaldigst wegkommt, das betrifft das Personal, weil die müssen acht Stunden Maske tragen, das ist sehr aufwendig, weil die Rahmenbedingungen für so etwas nicht geeignet sind, und vor allem die Gäste – wenn die getestet, geimpft oder genesen sind, sehen wir keine große Notwendigkeit mehr, dass Masken getragen werden müssen.“

Für spätere Sperrstunde

Wann es für die Nachtgastronomie wieder los gehen kann, ist noch offen – man könne eigentlich nichts fordern, sagt Martin Fritz von der Bollwerk-Gruppe: „Man kann nur auf die Vernunft hoffen und schauen, dass die Zahlen es dementsprechend zulassen, dass wir aufsperren können ohne Abstand und ohne Maske – mit diesen beiden Punkten ist es unmöglich.“ Zudem wäre eine Verschiebung der Sperrstunde auf zumindest 2.00 Uhr früh wünschenswert, sagt Fritz: Wenn man früher aufsperrt, könnte man bis Mitternacht möglicherweise so viel Geschäft machen, dass man die Mitarbeiter bezahlen könnte.

Weitere Lockerungen schon Mitte Juni?

Das koalitionsinterne Hickhack über weitere Öffnungsschritte wandelt sich nun offenbar zu einer Art Wettlauf: Nachdem Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Rande des EU-Gipfels für weitere Lockerungen ab 17. Juni plädiert hatte, sagte der grüne Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein wenig später in der ZIB2, er könne sich die nächsten Schritte bereits eine Woche früher vorstellen – mehr dazu in Mückstein für frühere Öffnung und in Großes Drängen auf weitere Öffnungen (beide news.ORF.at)