Basketball
APA/ERWIN SCHERIAU
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Sport

3x3-Basketball: Von Graz nach Tokio

Mit großen Hoffnungen starten Österreichs 3x3-Basketball-Teams in die Olympia-Qualifikation, die am Mittwoch in Graz beginnt. Olympische Spiele „sind der größte Traum jedes Sportlers“, so der heimische 3x3-Sportdirektor Stano Stelzhammer.

3x3 unterscheidet sich vom herkömmlichen Basketball vor allem dadurch, dass nicht jeweils fünf, sondern eben lediglich drei Spieler pro Team auf dem Feld sind, und dass nur auf einen Korb gespielt wird. Für einen Treffer gibt es einen Punkt, erfolgreiche Würfe aus der Distanz bringen zwei Zähler. Ein Spiel dauert zehn Minuten bzw. kürzer, wenn ein Team schon vor Ablauf der regulären Spielzeit 21 Zähler erreicht hat.

Erstmals olympisch

3x3-Basketball ist in Tokio erstmals olympisch. Bei der Qualifikation im Grazer „Thunderdome“ treten je 20 Teams bei Damen und Herren aus 36 Ländern an; sie rittern um je drei Tickets für die Spiele – mehr dazu in 3x3-Teams bereit für Olympiaquali (sport.ORF.at).

Der „Thunderdome“ in Graz
APA/INGRID KORNBERGER
Nach den fünf Spieltagen wird die Konstruktion zwei Tage lang für die Sport Austria Finals 2021 von 3. bis 6. Juni umgebaut.

Bei den Herren stellt Österreich ein Team ehemaliger Bundesligaspieler und Auslandsprofis, das sich seit mittlerweile fast einem Jahr voll und ganz auf 3x3 spezialisiert hat. Angeführt wird die Auswahl von Lokalmatador Moritz Lanegger, dem der eingebürgerte und in Niederösterreich wohnhafte Fabricio Vay, der Burgenländer Filip Krämer sowie als Jüngster im Quartett der Oberösterreicher Matthias Linortner zur Seite stehen. Das ÖBV-Team will laut Stelzhammer der „Hecht im Karpfenteich“ sein.

„Das Kribbeln wird immer stärker“

„Wenn wir mit kompletter Intensität und mit dem Kopf zu 100 Prozent da sind, haben wir die Chance, das große Ziel Olympia zu erreichen“, sagte Lanegger im Gespräch mit der APA. „Das Kribbeln wird immer stärker. Wir freuen uns, dass wir bald ins Turnier starten können.“

Die heimischen Spielerinnen sind durchwegs „im herkömmlichen Basketball zu Hause“: Camilla Neumann spielt in ihrer Heimatstadt für UBI Graz, die Oberösterreicherin Sarah Sagerer und die Wienerin Anja Fuchs-Robetin waren zuletzt als Profis in Polen bzw. Deutschland tätig. Ebenfalls aus Wien stammt Rebekka Kalaydjiev, die an der Southeastern University in Florida studiert und Körbe verteilt.

3x3 im TV

Der ORF überträgt sowohl auf ORF Sport+ als auch in ORF 1 zahlreiche Spiele von der 3x3-Olympia-Qualifikation in Graz

„Wir werden unser Bestes geben“

Neumann und Fuchs-Robetin wissen, wie sich 3x3-Erfolg anfühlt: Sie sind im Herbst 2019 mit der Silbermedaille von der Universitäts-Weltmeisterschaft in China heimgekehrt. Das Damenteam könne „für Überraschungen sorgen“, gab sich Sportdirektor Stelzhammer im APA-Gespräch überzeugt. „Wir werden unser Bestes geben“, kündigte Sarah Sagerer an, „wir wollen als Team auftreten und unsere Stärken ausspielen“. Die Vorfreude auf das Event sei riesig, fügte die 25-Jährige aus Schörfling am Attersee hinzu.

Heimische Teams gehen als Außenseiter ins Spiel

Zieht man die aktuellen 3x3-Weltranglisten heran, sind die heimischen Teams als Außenseiter anzusehen: Die Gruppengegnerinnen Italien (Platz sieben), Spanien (neun), Schweiz (16) und Taiwan (20) liegen vor den ÖBV-Damen (29). Auf Österreichs Herren (27) warten mit Lettland (fünf) und den Niederlanden (sieben) ebenfalls zwei Top-Ten-Teams in der Gruppenphase. Kanada ist Elfter, Kroatien findet sich auf Platz 26. Aus den Pools steigen der jeweils Erst-und Zweitplatzierte ins Viertelfinale auf.

Die heimischen Herren bekommen es zudem – einmal mehr – mit dem aktuell weltbesten Spieler zu tun: Der Lette Nauris Miezis führt die individuelle Rangliste an. Bei den Damen ist die Italienerin Raelin D’Alie die Nummer sechs, gefolgt von den Spanierinnen Aitana Cuevas und Vega Gimeno. Auch das zeigt, welche „Kaliber“ auf die ÖBV-Teams warten.