UNESCO Trainingszentrum Graz Skulptur
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Chronik

20 Jahre Menschenrechtsstadt Graz

Im Grazer Congress ist am Dienstag ein Festakt anlässlich „20 Jahre Menschenrechtsstadt Graz“ begangen worden. Dabei wurde auch die wichtige Rolle der Landeshauptstadt in der internationalen Menschenrechtsarbeit gewürdigt.

Ein Diktator, der andere unterdrückt und quält – eine Skulptur im Vorhof des Grazer UNESCO-Zentrums, die symbolisch für den Kampf um die Würde des Menschen steht, um den es im Grazer Trainingszentrum zur Förderung der Menschenrechte geht – mehr dazu auch in Menschenrechte: UNESCO-Zentrum für Graz (10.2.2020).

Weniger Flüchtlinge und mehr Lebensqualität als Ziel

„Wir wollen hier einfach Menschen ausbilden, die eines Tages auch in ihren Ländern mithelfen, dass wir weniger bis gar keine Flüchtlingswellen erleben und dass die Lebensqualität auch in diesen Ländern besser wird“, erklärte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Menschenrechtsstadt Graz“.

UNESCO Trainingszentrum Graz
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Der Leiter des UNESCO-Zentrums, Klaus Starl, nannte Beispiele für derzeit laufende Projekte: „Wir bahnen eine Menschenrechtsstadt-Kooperation mit Hawassa in Äthiopien an. Ein anderes ganz konkretes Projekt: Roma-Kinder in bulgarische Schulen zu bringen.“

Ramos: „Stolz, Graz als Partner zu haben“

Die stellvertretende UNESCO-Generaldirektorin für den Bereich Menschenrechte, Gabriele Ramos, würdigte diese Arbeit bei ihrem Besuch in Graz mit folgenden Worten: „20 Jahre, in denen eine Stadt die Menschenrechte ins Zentrum ihrer Entscheidungsfindung gestellt hat – das ist keine Kleinigkeit. Es ist meine allererste Reise als Generaldirektorin für diesen Bereich, und wir sind sehr stolz, Graz als Partner zu haben.“

Menschrechts-Situation hat sich verschärft

Auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) war zu dem Jubiläum angereist. Gerade in der Pandemie habe sich die Menschenrechtssituation in vielen Ländern weiter verschärft, sagte er: „Da kommt gerade einer Stadt wie Graz eine ganz besondere Rolle zu, weil sie hat eine besondere Strahlkraft. Auch die Eröffnung eines UNESCO-Büros hier – eines von nur zweien weltweit – zeigt, dass Graz sich einen USP erarbeitet hat.“

Nagl Schallenberg
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Und der Kampf für Menschenrechte werde angesichts der wachsenden globalen Spannungen in den kommenden Jahren laut Schallenberg noch wichtiger werden: „Wir haben eine Situation: Gespannte Verhältnisse mit Russland, Rivalität mit China – letztlich geht es um unser westliches Lebensmodell, das hier in Frage gestellt und herausgefordert wird.“