Bildung

Neue Lernplattform für digitale Lehre

Die CoV-Pandemie hat Lehrende an den Hochschulen und Universitäten vor ganz neue Herausforderungen gestellt. An den steirischen Hochschulen steht ihnen nun unter dem Namen „eCampus“ eine Plattform zur Verfügung, die vielfältige Tools für die Online-Lehre bietet.

Der am Mittwoch vorgestellte „eCampus“ ist ein digitales Service für Lehrende, um den Einsatz von Technologien in der Lehre im steirischen Hochschulraum zu fördern und zu unterstützen. „Dabei nutzen wir technologiegestützte Lehre, um technologiegestützte Lehre zu lehren“, so Projektleiter Patrick Schweighofer von der FH Campus 02. In der Steiermark gebe es zwar entsprechende Präsenzveranstaltungen, „aber nicht jeder hat dafür Zeit. Mit dem ‚eCampus‘ ermöglichen wir zeit- und ortsunabhängiges Lernen“, betonte Schweighofer.

51 Use-Cases geben Anleitung

Wer im Selbststudium technologiegestützte Ansätze für die eigene Lehrtätigkeit finden möchte, kann sich am „eCampus“ kostenlos Inspiration und Anleitung in 50 verschiedenen Anwendungsfällen holen: Die „Use Cases“ zeigen detailliert, wie Technologien sinnvoll eingesetzt werden können, um didaktische Ziele in Lehr- und Lernszenarien zu erreichen.

So gibt es etwa Beispiele, wie Lehr- und Lernunterlagen technologieunterstützt leichter erstellt werden können. Weiters wird gezeigt, wie man Studierende optimal in der Online-Lehre begleitet und unterstützt, wie man digital konstruktiv und effizient Feedback gibt. Auch Grafiken und Diagramme können auf diese Weise optimal zur Geltung gebracht werden. „Sie sind seit April online. Ich glaube, wir haben damit ein gutes Startpaket, das natürlich noch weiter entwickelt wird“, so der Projektleiter.

E-Moderationskompetenz ist beispielsweise ein Schlüsselfaktor für das Gelingen von Online-Lehrveranstaltungen, -Workshops, -Vorträgen: Sie verhindert, dass etwa Foren und Chats nicht optimal von den Teilnehmern genutzt werden, fördert Lern- und Arbeitsgruppenbildung, sorgt für einen reibungslosen Ablauf und gibt den Teilnehmern Hilfestellung bei Unklarheiten. Die entsprechenden Fähigkeiten dafür kann man sich ebenfalls in einem speziellen Case am steirischen „eCampus“ holen.

„Nach dieser herausfordernden Zeit der Pandemie gilt es genau hinzuschauen, in welchen Lehr- und Lernsettings bessere Erfolge erzielt werden können, wenn man technologiegestützte Elemente beibehält. Neben den Anleitungen und Erklärungen soll der ‚eCampus‘ als Diskussions- und Austauschforum genutzt werden, damit Lehrende sich gegenseitig unterstützen können“, hielt Kristina Edlinger-Ploder, Rektorin der FH Campus 02, am Mittwoch bei der Online-Präsentation der Lernplattform fest.

Entwickelt wurde der „eCampus“ im Auftrag der Steirischen Hochschulkonferenz von einem Team der Fachhochschule Campus 02, der Universität Graz und der TU Graz, so der aktuelle Sprecher der steirischen Hochschulkonferenz, Martin Polaschek, zugleich Rektor der Universität Graz. Entstanden sei das Projekt schon vor der CoV-Pandemie, man blicke auf zwei Jahre gemeinsame Arbeit zurück.

Das Gemeinschaftsprojekt stelle die gute Zusammenarbeit der steirischen Hochschulen einmal mehr unter Beweis: „Ich bin überzeugt, dass unsere Lehrenden mit dem neuen eService ihr Angebot in Zukunft noch flexibler gestalten werden können“, betonte Polaschek.

Das Land Steiermark förderte das Projekt mit rund 200.000 Euro. Lehrende an den steirischen Hochschulen haben sich laut der steirischen Wissenschafts- und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) „enorm bewährt“ und in puncto Digitalisierung „Enormes geleistet“. Sie zeigte sich überzeugt, „dass vieles davon nachhaltig erhalten bleibt und die Bedeutung von e-Learning in Zukunft weiter zunehmen wird“.