Campingplätze schlecht ausgelastet
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Trotz Schlechtwetter: Campingplätze gut besucht

Viele Camper trotzen dem Schlechtwetter und sind bereits auf Achse. Ins Ausland zieht es die meisten heuer aber nicht, und so sind bereits jetzt die steirischen Campingplätze gut gebucht.

Wolfgang aus Feldkirchen bei Graz etwa hat schon den ersten Campingausflug gewagt – weit in die Ferne ging es dabei nicht, denn bereits in Leibnitz stellte er seinen Camper ab. Hauptsache weg von daheim, lautet seine Devise, da ist nicht einmal das Schlechtwetter ein Hindernis: „Naja, normalerweise schon, aber dieses Mal… nachdem wir so lange eingesperrt waren, haben wir gesagt, wir müssen mal raus.“

Österreich als Haupturlaubsziel

Auch Grete und Hermann aus Grinzens bei Innsbruck sind trotz Schlechtwetter unterwegs, „weil es für uns fast zur Tradition gehört, ab Anfang Mai für knapp zwei Monate unterwegs zu sein“, erklärt Hermann. Das Schlechtwetter habe für sie auch etwas Gutes, denn so kann man mehr beisammen sein, spazieren gehen oder lesen.

Für die Traditionscamper bleibt Österreich heuer die einzige Destination: „Wir haben auch nicht vor, in dieser Situation ins Ausland zu fahren.“ So sieht das auch Camper Wolfgang: „Diese Reisebeschränkungen wollten wir natürlich nicht unbedingt haben, und deswegen sind wir ganz einfach in Österreich geblieben.“

Positive Buchungsaussichten

An der Steinernen Wehr an der schwarzen Sulm ist der Campingplatz noch leer – Chrissi Pratter wartet gerade auf ein Camping-Pärchen aus Deutschland. Für die nächsten Wochen ist sie allerdings schon gut gebucht, so Pratter: „Wir haben sehr viele Reservierungen für Pfingsten gehabt, für Campierer – die meisten haben abgesagt. Aber für die nächsten Wochenenden sind wir wieder sehr ausgebucht, also wir sind sehr zuversichtlich, dass es jetzt wieder anläuft.“

Die Sehnsucht nach sozialen Kontakten

Diejenigen, die ihre Reise trotz schlechtem Wetter angetreten haben seien nicht enttäuscht worden, so Pratter, „weil sie was trinken können bei uns, eine Kleinigkeit essen, also da hat man schon gemerkt, die Leute sind sehr ausgehungert und sehnen sich einfach nach Geselligkeit und sozialen Kontakten, dass man sich wieder treffen und zusammensitzen kann.“

Start-Up vereint Camper und Landwirtschaftsbetriebe

Der Camping-Tourismus boomt wie nie zuvor, und dabei wollen Reisende so naturnah und authentisch wie möglich übernachten – gleichzeitig übersteigt die Nachfrage bei weitem das Angebot. Mit „Schau aufs Land“ wurde 2020 die erste Online-Reiseplattform gegründet, die Camper und nachhaltige landwirtschaftliche Betriebe zusammenbringt. Fast 300 Bio-Betriebe und andere nachhaltige Betriebe mit mehr als 750 kostenlosen Stellplätzen in Österreich sind registriert, aus Reisende wählen können.

Das Konzept: Die Camper können 24 Stunden kostenlos am Stellplatz des registrierten landwirtschaftlichen Betriebes bleiben. Dafür zahlen sie eine Mitgliedschaft von 34,90 Euro pro Jahr und können per Voranmeldung so viele Betriebe anfahren, wie sie möchten. Der Betrieb profitiert unter anderem durch Einkäufe der regionalen Produkte sowie Buchungen von Führungen oder Workshops der Reisenden.