Wirtschaft

Humanic setzt wieder auf „Franz!“

Die Grazer Schuhhandelskette Humanic setzt wieder auf ihre legendäre „Franz!“-Werbung, Details wurden am Donnerstag präsentiert. Keine Angaben gab es dabei allerdings zu den Geschäftszahlen während des Lockdowns.

26 Jahre nach Auslaufen der „Franz!“-Linie will man nun den Fuß wieder auferstehen lassen: „Echte Helden kennen keine Halbwertszeit. Wann, wenn nicht jetzt?“, so Humanic-Vorstand Michael Rumerstorfer am Donnerstag und sprach von „Mutsignalen“ nach dem Lockdown.

Keine Zahlen aus dem CoV-Jahr

Zu den Zahlen im Jahr 2020 zeigte sich der Vorstand eher auf leiser Sohle: „Selbst der dreifache Online-Umsatz macht das Schließen von 199 Stores für einige Zeit nicht wett“, so Rumerstorfer. Aussagen zum Umsatz oder zum Ergebnis könne man angesichts der Pandemie nicht machen, „aber Sie können sich vorstellen, dass die Situation keinen positiven Einfluss auf den Umsatz hatte“. Man hoffe jedenfalls auf die Rückkehr der Konsumlaune.

1969 entstanden

Die zentrale Rolle der neuen Werbelinie spielt wieder der bekannte Fuß mit der ein Victory-Zeichen bildenden Hand.

Franz ist zurück
Humanic

Dabei will man laut Rumerstorfer auf die immer noch hohe Bekanntheit unter den Zielgruppen setzen, sogar in der Gruppe zwischen 16 und 24 Jahren wird das Symbol noch von rund 14 Prozent wiedererkannt – erstaunlich, stammt es doch aus dem Jahr 1969, kreiert vom Grafiker und Performancekünstler Karl Neubacher. Axel Corti machte aus einem Vornamen den ikonischen Inbegriff, 1971 gab es erstmal einen Spot mit „Franz!“, gestaltet von Horst Gerhard Haberl.

„Frag Franz!“

Bis 1995 blieb „Franz!“ der Ausruf am Ende jeder Humanic-Werbung, nachdem zuvor „Humanic – passt immer“ zu hören gewesen war. Die neue Linie beinhaltet „Frag Franz!“ – in Anspielung auf die vielen neuen Vertriebs- und Werbemöglichkeiten.

Die Erfolgsgeschichte ließ sich nicht voll schlüssig erklären, aber sie hatte Hand und Fuß: Was wünscht sich ein Werber mehr, als wenn Menschen freiwillig den Weiterträger geben, mit „Franz“ war das gelungen. Allein schon unzählige Schüler hatten in den 70ern den coolen Fuß mit der Faust oder dem Victory-Zeichen, der damals wohl eher als „klass“ oder „lässig“ oder „vull edel“ bezeichnet wurde, als Aufkleber auf Schultaschen, Büchern und Heften.

Namhafte künstlerische Beteiligung

1995 ließ man diese Linie auslaufen – in der Zeit davor hatten Künstler wie H. C. Artmann, Wolfgang Bauer, Anselm Glück, Andreas Okopenko, Roland Goeschl, Richard Krieschke, Otto M. Zykan dazu beigetragen, eine Werbelinie mitzugestalten, die im Österreich der 1970er avantgardistisch hoch drei war – hier (Youtube) kann man viele der damaligen Spots ansehen.