Theatercafé Graz
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Kultur

Kulturszene zieht erste positive Bilanz

Seit zehn Tagen sind die Bühnen des Landes wieder für Musik oder Theater geöffnet. Zusehen und zuhören kann jeder, der geimpft, genesen oder getestet ist. Die erste Bilanz der steirischen Kulturinstitutionen fällt durchwegs positiv aus.

Am Freitag wurden von der Bundesregierung neue Lockerungen in Aussicht gestellt: Wo zurzeit nur 50 Prozent der Sitzplätze belegt werden dürfen, werden es ab 10. Juni 75 Prozent sein, außerdem fällt dann die Maskenpflicht bei Outdoor-Veranstaltungen – mehr dazu in Weitere Öffnungsschritte fix (news.orf.at).

Die erste Bilanz nach zehn Tagen Öffnung ist aber durchaus positiv, so Michael Nemeth vom Musikverein für Steiermark: „Die Leute sind sehr diszipliniert, es gibt keinen einzigen Fall, wo jemand nicht getestet ist oder seinen Impfpass zuhause vergessen hat. Das Einzige, was ein bisschen mühsam ist, ist die FFP2-Maske für die Dauer des Konzerts zu tragen, daher verkürzen wir die Konzerte im Moment.“

Kulturszene will Präsenz zeigen

Das traditionsreiche Grazer Theatercafé etwa hätte im Normalfall für 100 Personen Platz. Derzeit sind nur 50 Sitze besetzt, so Manfred Koch: „Wirtschaftlich ist das jetzt kein Gewinn oder was, aber es ist einfach, dass man Präsenz zeigt und dass man offen hat.“ Ab 10.Juni werden im Theatercafé 75 Leute erlaubt sein, ab 1.Juli dürfte laut Bundesregierung auch diese Obergrenze fallen.

Auch im Theater im Keller ist die Freude über die geplanten Lockerungen groß. Das Grazer Kollektiv spielt ihr Stück „Die Vertriebenen“ zurzeit vor nur zehn Personen. „Natürlich rentiert es sich, wenn man öffnet und wenn zwei Leute kommen, das sind die zehn vom nächsten Mal und die 200 vom übernächsten. Wenn wir nicht da sind, können wir nicht spielen. Es hat sich auch nicht rentiert nicht zu spielen“, sagt Alfred Haidacher.

Sieben Premieren in zehn Tagen

Und auch das Grazer Schauspielhaus spielt wieder: Allein in den letzten zehn Tagen seit der Öffnung gab es sieben Premieren: „Ja wir sind begeistert, dass alles was wir in dem letzten halben Jahr hinter den Kulissen so eifrig vorbereitet haben tatsächlich ankommt, es mag nicht so aussehen, aber wir sind jeden Abend ausverkauft“, erklärt Chefdramaturgin Karla Mäder.

Normalität sieht dennoch anders aus, so Mäder: „Theater ist ja nicht nur die Vorstellung, sondern auch ein soziales Ereignis, was zwischen Menschen im Foyer, vor und nach der Vorstellung stattfindet. Und diesen Teil würden wir uns natürlich zurückwünschen.“